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@grar.de Aktuell - 06.02.2003

SDW: Interesse an Umweltthemen schwindet


Bonn (agrar.de) - Umweltthemen finden in den Medien derzeit kaum Gehör. Die
Berichterstattung ist seit vergangenen Oktober um rund 30 Prozent zurückgegangen.
Dies ergab eine Internet-Trendanalyse der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
(SDW). 'Die Wirtschafts- und Irakkrise überlagern das Bewusstsein für
Umweltprobleme', so Wolfgang von Geldern, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft.

Das Interesse der Meinungsführer schwindet: Die ernsthafte Auseinandersetzung mit
den aktuellen umweltpolitischen Erfordernissen nimmt ab. Dabei werden gerade beim
Klimaschutz und in der Energiepolitik derzeit die Weichen für die Zukunft
gestellt. Für die SDW ist klar: Ohne eine interessierte und engagierte
Öffentlichkeit lassen sich die Konzepte für eine nachhaltige Umweltpolitik nicht
verwirklichen. 'Umweltpolitik muss weiter ganz oben auf der öffentlichen Agenda
stehen', fordert Wolfgang von Geldern. Anfang Januar setzen sich 46 Prozent der
untersuchten Meldungen positiv mit Umweltthemen auseinander, nur 36 Prozent
negativ. Im Oktober letzten Jahres dominierte hingegen eine negative Stimmung.
'Die positive Grundhaltung zum Thema Umwelt darf uns nicht über den gravierenden
Aufmerksamkeitsverlust hinwegtrösten.'

Ein Grund für den Stimmungswechsel: Während im Oktober noch die Kritik am
Koalitionsvertrag und das Ringen um die dritte Stufe der Ökosteuer im Vordergrund
standen, sorgen derzeit Deutschlands Verdienste im Klimaschutz für positive
Schlagzeilen. Besonders das Ausland lobt die deutsche Vorreiterrolle. So einigten
sich die EU-Umweltminister auf den Start des Emissionsrechtehandel ab 2005.
Langfristig sollen die Abgasemissionen reduziert und die Verwendung von
Lösungsmitteln in Farben und Lacken einschränkt werden. 'Deutschland darf sich
nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Der Bund muss den Klimaschutz weiter
forcieren', mahnt von Geldern.

Aus Sicht der SDW alarmierend: Die Stimmung in Sachen Wald bleibt schlecht. Der
Grund: Der deutsche Wald leidet unverändert unter Umwelteinflüssen wie einer
starken Nitratbelastung. Darüber hinaus verursachten Winter- und Herbststürme
sowie der Befall der Bäume mit Käfern erhebliche Schäden. 'Die schlechte Stimmung
spiegelt den Zustand der Wälder wider. Ihr Schutz muss dringend verstärkt werden',
fordert von Geldern. Mut macht, dass der Wald zunehmend als wertvolles
Erholungsgebiet erkannt wird. Immer mehr Bürger engagieren sich gegen die
Erschließung weiterer Waldgebiete als Bauland.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist eine der ältesten deutschen
Umweltschutzorganisationen. Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef bei
Bonn gegründet. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder
organisiert. Ziel des Verbandes ist es, den Wald als unverzichtbaren Bestandteil
der Umwelt für den Menschen zu erhalten.

Links zum Thema Verbände.

 


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