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@grar.de Aktuell - 06.02.2003

Landvolk: Schon 30.000 Bauern erzeugen QS-Fleisch

Qualitätssicherungssystem vor dem Durchbruch – Rasantes Wachstum der Teilnehmerzahl


Hannover (agrar.de) - Das Qualitätssicherungssystem QS ist nicht mehr aufzuhalten.
Mit dieser Aussage hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes /DBV),
Gerd Sonnleitner, in Berlin treffend die derzeitige Entwicklung des vom
Berufsstand initiierten Systems 'Qualität und Sicherheit' beschrieben,
das nach Angaben des niedersächsischen Landvolkverbandes zurzeit große
Zuwachsraten bei der Beteiligung verzeichnet. Schon jetzt sind viele Betriebe in
der gesamten Produktionskette von Lebensmitteln dabei. Zahlenmäßig den größten
Anteil stellen die Bauern selbst: Ungefähr 30.000 der rund 280.000 Vieh haltenden
Betriebe in Deutschland sind bisher in das Qualitätssicherungssystem integriert,
das für den Verbraucher Transparenz und Rückverfolgbarkeit gewährleistet. Sie
erzeugen immerhin ungefähr 12 Millionen Schweine. Bis zum Jahresende dürfte sich
die Teilnehmerzahl verdoppeln. Aber auch bei den vor- und nachgelagerten Stufen
ist die Beteiligung sehr groß.

Zur Führung des Zeichens sind bisher ungefähr 21.000 landwirtschaftliche Betriebe
berechtigt, die den QS-Vertrag über so genannte Bündeler, oftmals
Erzeugergemeinschaften oder berufsständische Organisationen wie in Niedersachsen
die Qualitätspartnerschaft Nord-West GmbH unter Beteiligung des
Landvolkverbandes, in der Tasche haben. Bei weiteren 40 Bündelern, hinter denen
noch einmal 10.000 Landwirte stehen, sind die Verträge unterschriftsreif. Nach
Schätzungen des Landvolkes dürften bereits ungefähr 5.000 niedersächsische
Landwirte QS-Fleisch produzieren. Fast geschlossen haben sich die Hersteller von
Mischfuttermitteln dem QS-System angeschlossen. Sie stehen am Anfang der Kette,
denn die nach QS zertifizierten Betriebe dürfen nur von ebenfalls zertifizierten
Vorlieferanten beziehen. Zurzeit sind bereits 210 Mischfutterhersteller mit 310
Produktionsstandorten für das Programm angemeldet, das sind 85 Prozent des
gesamten Marktvolumens. 84 Unternehmen, überwiegend in Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen, dürfen schon das Zeichen führen. Auch bei den Schlachtereien
sind alle Großen dabei. Von 225 angemeldeten Unternehmen mit 230 Standorten haben
zurzeit ungefähr 100 den Zeichennutzungsvertrag unterschrieben, bei den übrigen
läuft das Audit. Ebenfalls mit 90 Prozent des Marktvolumens sind die
Fleischverarbeiter beteiligt. Bei 70 bereits abgeschlossenen Verträgen sind
insgesamt 181 Unternehmen mit 230 Betrieben angemeldet. Das Endprodukt, mit dem
QS-Siegel zertifiziertes Fleisch, ist bundesweit schon in 2.500 Geschäften
erhältlich.

Bisher liegt vor allem Schweinefleisch mit dem QS-Zeichen in den Ladentheken. Aber
auch Jungbullenfleisch wird zunehmend mit dem Siegel ausgestattet. Dagegen
beklagen die Fleischverarbeiter noch eine Lücke beim Kuhfleisch – die
Milchkuhhalter richten ihr Augenmerk stärker auf die Milch. Aber der Handel fragt
Fleisch mit dem QS-Zertifikat immer stärker nach. So verwendet beispielsweise
McDonald seit Anfang Februar nur noch QS-Schweinefleisch. Noch im Laufe dieses
Jahres werden auch Obst und Gemüse das QS-Siegel tragen, und im kommenden Jahr
sollen Eier hinzu kommen.

Links zum Thema Qualität und Sicherheit.

 


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