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@grar.de Aktuell - 06.02.2003

Flath: Umweltsituation im Freistaat hat sich deutlich verbessert


Dresden (agrar.de) - Die Umweltsituation in Sachsen hat sich in den letzten Jahren
deutlich verbessert. Vor allem bei der Reinhaltung der Luft und der Gewässer seien
bahnbrechende Erfolge erzielt worden, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister
Steffen Flath anlässlich der Vorstellung des Umweltberichtes 2002. Flath warnte
aber gleichzeitig vor wachsenden Umweltschäden durch den Verkehr. 'Die
verkehrsbedingte Umweltbelastung und damit auch die Gesundheitsgefährdung für die
Menschen gering zu halten, wird eine der größten Herausforderungen für die
nächsten Jahre sein', sagte Flath am Dienstag, 4. Februar, in Dresden.

Der Umweltbericht 2002 beschreibt auf Basis aktueller und vergleichbarer
Umweltindikatoren den momentanen Zustand der Umweltmedien Boden, Wasser, Luft
sowie Natur und Landschaft. Er wird einmal in der Legislaturperiode als
schriftlicher Bericht herausgegeben. Die Wiederbelebung der Flüsse bezeichnete
Flath als ein Paradebeispiel für erfolgreiche Umweltpolitik. Waren 1991 die Hälfte
der sächsischen Hauptfließgewässer stark bis übermäßig verschmutzt und damit
teilweise biologisch tot, beträgt der Anteil heute lediglich noch 0,4 Prozent. Die
Schwermetallbelastung insbesondere durch Quecksilber, Blei und Cadmium ging
ebenfalls zurück.

'War früher die Gewässergüte ein Problem, ist es heute die Gewässerstruktur',
sagte Flath. Laut Umweltbericht können gegenwärtig lediglich 30 Prozent der Flüsse
als naturnah bezeichnet werden. Nicht zuletzt aus Hochwasserschutzgründen müsse
hier Abhilfe geschaffen werden, so Flath. Deutliche Fortschritte gab es bei der
Luftreinhaltung. So sank beispielsweise die Schwefeldioxidbelastung seit Anfang
der neunziger Jahre um 94 Prozent auf 42.000 Tonnen im Jahr 2000. Bei den
Luftschadstoffen Benzol, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid können die ab dem Jahr
2010 geltenden schärferen EU-Grenzwerte bereits heu-te sicher eingehalten werden.
Grenzwertüberschreitungen gibt es jedoch stellenweise bei Stickoxiden und
Feinstaub. Ein Problem, das in den nächsten Jahren nach Ansicht von Flath größer
wird. Schuld ist das steigende Verkehrsaufkommen, das derzeit 'drängenste
Umweltproblem', wie Flath erklärte. Heute schon verbraucht der Verkehr 30 Prozent
der sächsischen Endenergie, verursacht bei Stickoxiden und bei flüchtigen
organischen Verbindungen 58 Prozent und bei Kohlenmonoxid 67 Prozent der
landesweiten Emissionen. Darüber hinaus erzeugt er neben den klassichen
Luftschadstoffen auch krebserregendes Benzol und gesundheitsgefährdende
Feinstäube. 'Die durch den Verkehr verursachten Umweltprobleme werden noch
zunehmen', sagte Flath. Prognosen zufolge wird sich in Sachsen das
Güterverkehrsaufkommen bis 2015 verdoppeln, der Straßenverkehr wird bis 2030 um 30
Prozent zulegen. Dem Umweltbericht zufolge hat sich die Situation in der Vogelwelt
erfreulich entwickelt. Während noch Mitte der 80er Jahre ein Artenrückgang zu
beklagen war, setzte Mitte der 90er Jahre eine positive Entwicklung ein. Seitdem
steigt die Zahl einiger Arten wie beispielsweise bei Kranich, Rotmilan, Seeadler,
Weiß- und Schwarzstorch wieder an. Die Gründe sind vor allem in einer Verbesserung
der Lebensraum- und Nahrungsangebote sowie im allgemeinen Rückgang der
Umweltverschmutzung und im strikten Vogelschutz zu sehen. Für die übrigen
Wirbeltiere zeichnet sich dagegen keine grundlegende Trendwende ab. Noch immer
stehen die Hälfte der Wirbeltierarten auf der Roten Liste. Bei den Pflanzen hat
sich die Situation verschlechtert. Die Zahl der gefährdeten Farn- und
Samenpflanzen stieg von 1991 bis 1999 um fünf auf 50 Prozent. Flath will in erster
Linie durch eine kooperative Zusammenarbeit mit den Landnutzern und -eigentümern
den Artenrückgang stoppen.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hält der fortschreitende Bodenverlust
weiter an. Von 1996 bis 2000 verschwanden 120 Quadratkilometer Boden unter Asphalt
und Beton. Das entspricht einem täglichen Flächenverlust von 15 Fußballfeldern
Boden. Demgegenüber haben sich erosionsmindernde Anbauverfahren in der
Landwirtschaft immer stärker durchgesetzt. So wird derzeit auf über 150.000
Hektar, das sind 21 Prozent der Ackerfläche, bodenschonender Mulchsaatanbau
betrieben. Das komme auch dem Hochwasserschutz zu gute, wie Flath erklärte. Der
Umweltbericht 2002 kann kostenlos bestellt werden bei: Zentraler
Broschürenversand, Tel.: 0351-21036 -71 oder -72.

Links zum Thema Landschaft und Natur,
Links zum Bundesland Sachsen.

 


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