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@grar.de Aktuell - 05.02.2003

Höfken zum Ernährungs- und Agrarbericht 2003: Reformen in der Agrarpolitik fortsetzen


Berlin (agrar.de) - Anlässlich der Vorstellung des Ernährungs- und Agrarberichts
2003 durch Verbraucherministerin Renate Künast erklärt Ulrike Höfken,
verbraucher- und agrarpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen:

'Der Agrarbericht macht deutlich: Wir müssen mit der Reformierung der Agrarpolitik
fortfahren und so Einkommen in der Landwirtschaft sichern.

Die wirtschaftliche Situation der landwirtschaftlichen Betriebe ist differenziert
zu bewerten: Im Osten gab es einen Anstieg der Einkommen pro Arbeitskraft, im
Westen hingegen sind Einkommenseinbußen zu verzeichnen. Unterschiedliche
Einkommensentwicklungen gibt es vor allem in den verschiedenen Betriebsformen. So
haben in erster Linie Schweine- und Milchviehhaltung schwere Einbußen hinnehmen
müssen, weil die Erzeugerpreise um bis zu 20 Prozent gesunken sind. Besonders
erfreulich sind hingegen die Zuwächse bis zu 16 Prozent bei den Obst- und
Weinbauern, deren Einkommen im Verhältnis zu anderen Betriebsformen immer noch
relativ niedrig ist.

Positiv ist auch die Entwicklung im Ökolandbau. Der Agrarbericht zeigt für das
Wirtschaftsjahr nicht nur anhaltende Zuwächse im Ökolandbau, sondern auch eine
stabile und mit anderen Betrieben vergleichbare Einkommensentwicklung. Die
ökologisch wirtschaftenden Ackerbaubetriebe konnten sogar höhere
Unternehmensgewinne verzeichnen als vergleichbare konventionelle Betriebe.

Die insgesamt schwierige wirtschaftliche Situation und der anhaltende
Strukturwandel machen die Notwendigkeit der Neuausrichtung der Agrarpolitik
deutlich. Qualitätsproduktion und die Schaffung von Einkommensalternativen sind
ausschlaggebend für die Einkommenssicherung in der Landwirtschaft. Mit
Verbesserungen in Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz schaffen wir das notwendige
Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft und die Lebensmittelsicherheit.
Wir haben für die Landwirte durch die Neugestaltung der Agrarfinanzen, Modulation
und neue Bundesprogramme Fördermöglichkeiten für mehr Umwelt-, Tier- und
Verbraucherschutz geschaffen. Bei der Umsetzung der EU-Reformvorschläge wird es
darum gehen, Planungs- und Einkommenssicherheit für die Milchproduktion zu
schaffen.

Auf EU-Ebene gibt es keine Alternative zu einer Reform. Denn die Anforderung von
WTO und Osterweiterung lassen sich ohne eine Neuausrichtung nicht erfüllen. Auch
die CDU/CSU muss dies endlich begreifen und, statt weiterhin die Landwirte zu
instrumentalisieren, sich an der Umsetzung dieser Reformen in Deutschland
beteiligen.

Die rot-grüne Bundesregierung wird sich weiterhin für die Einkommenssicherung in
der Landwirtschaft einsetzen. Die geplante Mittelstandsoffensive sowie die
Umsetzung des Hartz-Konzeptes werden auch für die Landwirtschaft neue Impulse
schaffen. So genannte 'grüne' Berufe auf dem Lande müssen wieder attraktiv sein
für junge Menschen.'

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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