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@grar.de Aktuell - 05.02.2003

SPD zum Agrarbericht 2003: Verluste bei Veredlung, Gewinne im Ackerbau


Berlin (agrar.de) - Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Landwirtschaft
erklären der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,
Michael Müller, und der agrarpolitische Sprecher, Matthias Weisheit:

'Die durchschnittlichen Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe sind im
Wirtschaftsjahr 2001/2002 um sechs Prozent gesunken. Maßgeblich dafür sind in
erster Linie die gesunkenen Schweinepreise und gestiegene betriebliche
Aufwendungen.

Ein Blick auf die einzelnen Ergebnisse zeigt aber auch, dass die Einkommen und
insbesondere die der Schweinehalter in den vorangegangenen Jahren deutlich
gestiegen waren und dass andere Betriebsformen, zum Beispiel die Ackerbaubetriebe
oder die Wein- und Obsterzeuger im Wirtschaftsjahr 2001/2002 Jahr auch
Einkommenszuwächse verzeichnen konnten. Auch die Betriebe in den neuen Ländern
hatten im vergangenen Jahr höhere Einkommen zu verzeichnen, vor allem wegen der
höheren Bedeutung des Ackerbaus in diesen Betrieben und weil vergleichsweise wenig
Schweine gehalten werden.

Die Entwicklung zeigt aber auch: Die Einkommen der Landwirtschaft sind in hohem
Masse von der Witterung, den Ernten und von den jeweiligen Märkten abhängig und
davon, wie Verbraucher auf das Angebot an Lebensmitteln reagieren. Für uns bleibt
es daher weiterhin richtig, an dem eingeschlagenen Weg der Neuorientierung in der
Agrarpolitik festzuhalten. Mehr Sicherheit in der Lebensmittelkette und mehr
Transparenz, damit Verbraucherinnen und Verbraucher die Qualität der Lebensmittel
erkennen koennen. Eine stärkere Orientierung der landwirtschaftlichen Produktion
an den Erfordernissen des Marktes und an einer nachhaltigen Landbewirtschaftung,
die nicht auf kurzfristige Trends setzt und damit auch zyklische Preisschwankungen
in Bewegung setzt, sondern über die Qualität ihrer Produkte zu ueberzeugen kann.

Die Landwirtschaft muss sich wie andere Wirtschaftsbereiche dem Wettbewerb stellen
und sie leidet gleichermassen an der derzeit schwierigen Konjunktur. Umso
wichtiger ist es, die notwendigen Reformen voran zu bringen. Politik und
Gesellschaft sind bereit, die Landwirtschaft in diesem Prozess zu unterstützen:
Wir
stehen zu unserer Verantwortung, dass die Betriebe und die Beschäftigten in der
Landwirtschaft Rahmenbedingungen brauchen, damit diesen im Wettbewerb bestehen
kann, dass ihre Leistungen für die Gesellschaft honoriert werden und sie im
Strukturwandel nicht allein gelassen wird.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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