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@grar.de Aktuell - 31.01.2003

Stächele: Streuobstbau ist ein Kulturgut Baden-Württembergs

Baden-Württemberg beim Streuobstbau an der Spitze


Balingen (agrar.de) - 'Der Streuobstbau ist ein Kulturgut Baden-Württembergs mit
einer herausragenden ökologischen Bedeutung. Die Landesregierung unterstützt mit
maßgeschneiderten Förderprogrammen die Erhaltung und Erneuerung der
Streuobstbestände', betonte der baden-württembergische Minister für Ernährung und
Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, am Donnerstag (30. Januar) in Balingen
(Zollernalbkreis). In Balingen-Heuberg informierte sich Minister Stächele vor Ort
über das vom Ministerium begleitete Projekt 'Modellhafte Pflege von
Streuobstwiesen'. Mit rund 180.000 Hektar Streuobstflächen und mehr als 11
Millionen Streuobstbäumen steht Baden-Württemberg an der Spitze der Bundesländer.

Streuobstbestände bestimmen in weiten Teilen des Landes das Landschaftsbild und
haben herausragende ökologische Bedeutung. Sie sind Erholungsraum und
Rohstofflieferant. Außerdem leisteten sie einen wichtigen Beitrag zum
Klimaausgleich, für den Boden- und Wasserschutz sowie für den Artenschutz. 'Wir
wollen Streuobstbestände erhalten und erneuern. Dafür brauchen wir regionale
Konzepte und ein Marketing, das den Verbrauchern die Zusammenhänge vermittelt und
Kauflust auf Streuobstprodukte weckt', erläuterte Minister Stächele. Vom
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum wurde hierzu ein Konzept
entwickelt. Dieses sieht vor, heimische Haupt- und Lokalsorten in
Sortenerhaltungsgärten zu sichern. Ein Sortenerhaltungsgarten für Birnen besteht
auf dem 'Unteren Frickhof' bei Owingen-Bilafingen (Bodenseekreis) und am
'Kompetenz-Zentrum Obstbau-Bodensee' in Bavendorf (Landkreis Ravensburg) wurde ein
Apfelsortenerhaltungsgarten eingerichtet. Für das ganze Land werden bei der
Sortenerhaltungszentrale in Stuttgart-Hohenheim Obstsorten erfasst und
dokumentiert. In Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden werden Vermarktungs-
und Werbeinitiativen für Produkte aus dem Streuobstbau unterstützt.

'Die richtige Pflege von Streuobst wird durch das Projekt 'Modellhafte Pflege von
Streuobst' an 17 ausgesuchten Streuobstbeständen im Land mit jährlich rund 20.000
Euro gefördert', teilte Minister Stächele mit. Das Konzept umfasst 30 Hektar und
soll beispielhaft zeigen, wie durch regelmäßigen Baumschnitt, Nährstoffversorgung
und das Gesundhalten Streuobstbäume vitalisiert und langfristig erhalten werden
können. Zusammen mit den Obst- und Gartenbauvereinen sollen so langlebige gesunde
Streuobstbestände aufgebaut werden. 'Die aufwändigere Bewirtschaftung von
Streuobstbeständen kann über den Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich
(MEKA) ausgeglichen werden' betonte Stächele. 'Nur mit dieser
Unterstützung ist es möglich die Streuobstbestände zu erhalten', stellte der
Minister fest. Weltweite Importe von Apfelsaftkonzentrat und Angebotsüberschüsse
drückten den Preis, so Stächele.

Im Zollernalbkreis gibt es zwei Flächen die am Projekt 'Modellhafte Pflege von
Streuobst' beteiligt sind. Der Zollernalbkreis bezuschusst mit rund 10.000 Euro
pro Jahr die Anpflanzung von zirka 500 Streuobstbäumen. MEKA-Prämien für die
aufwändige Bewirtschaftung von Streuobstflächen von durchschnittlich 82.000 Euro
sind in den vergangenen Jahren in den Zollernalbkreis geflossen. 460 Betriebe mit
805 Hektar Förderfläche haben diese Prämien erhalten.

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