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@grar.de Aktuell - 31.01.2003

Ostendorff: Schweinehaltungsverordnung am Markt orientieren


Berlin (agrar.de) - Anlässlich der gestrigen Debatte des Bundestages zur Haltung
von Nutztieren erklärte Friedrich Ostendorff, Obmann der Grünen im
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft:

'Wir wollen eine Schweinehaltungsverordnung, die sich an den Beispielen aus
Dänemark und den Niederlanden orientiert und damit deutlich über die EU-Richtlinie
hinausgeht. Das oberste Ziel dabei ist eine moderne und zukunftsfähige
Schweinezucht und -mast, die wir Bauern und Bäuerinnen den Verbraucherinnen und
Verbrauchern jederzeit mit gutem Gewissen vorzeigen können. Die Verbraucher
bestimmen die Nachfrage!

Ställe, die wir besser nicht öffnen, fallen nicht nur im Berufstand unten durch.
Sie zerstören auch das Vertrauen der Kunden und damit unsere Märkte. Deshalb sind
Ställe, in denen sich die Tiere wohl fühlen, auch eine Investition in den Markt.

Das machen uns die führenden Akteure auf den internationalen Schweinemärkten, die
Niederländer und Dänen, erfolgreich vor. Die Niederländer haben besonders für die
Schweine-Mast Vorschriften erlassen, die weit über die EU-Norm hinausgehen. Die
Dänen sind im Bereich der Sauen- und Ferkelhaltung weit vorangegangen. Und, ganz
anders als bei uns, wirbt die Branche dort offensiv damit, dass die dänische
Gesetzgebung über das allgemeine europäische Niveau deutlich hinausgeht. Im
Vergleich zu den dortigen Regelungen sind selbst die des nordrhein-westfälischen
Erlasses noch sehr zurückhaltend. Und man kann nun wirklich nicht ernsthaft
behaupten, dass diese offensive Strategie der dänischen Fleischwirtschaft
geschadet hat. Im Gegenteil, sie war damit auch im deutschen Handel sehr
erfolgreich!

Das bestätigt auch der Vorsitzende des Zentralverbandes Deutscher Schweinezüchter
Helmut Ehlen in SUS 3/2002, wenn er davon spricht, dass in Dänemark die
Schweineproduktion trotz hoher Umweltstandards und trotz schärferer
Tierschutzbedingungen weiter expandiere. Dies zeigt nicht nur, dass in Dänemark
schärfere Gesetze gelten als bei uns, sondern auch, dass dieses keineswegs
investitionshemmend wirkt!

Das Bundesministerium hat intensive Gespräche mit Ministerien der europäischen
Nachbarländer geführt. Es gibt also eine enge Abstimmung, die der
Wettbewerbsfähigkeit unserer Schweinehalter zu Gute kommen wird. Die EU-Verordnung
beschreibt lediglich Mindeststandards. Es wird deshalb sicherlich keine Verordnung
geben, die die Standards so tief wie eben möglich ansetzt. Denn das ist auf Dauer
weder zum Wohl der Tiere, noch ist es ökonomisch vernünftig.'

Links zum Thema Tierhaltung,
Links zum Thema Gesetze und Verordnungen.

 


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