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@grar.de Aktuell - 30.01.2003

Nur jeder dritte Baum ist gesund

Deutschlands Wälder kränkeln weiter - Bodenschutzkalkung über Ökosteuer finanzieren


Hannover (agrar.de) - Für den deutschen Wald gibt es noch keine Entwarnung. Nach
dem jüngsten Waldschadensbericht der Bundesregierung kann nur jeder dritte Baum
als gesund bezeichnet werden. Gegenüber dem Beginn der Waldschadenserhebung im
Jahr 1984 hat sich der Anteil der Bäume ohne Schäden um neun Prozent reduziert,
vor zehn Jahren war dieser Anteil mit 29 Prozent sogar noch geringer gewesen.
Aktuell wurden mit 44 Prozent wieder mehr Bäume in die Warnstufe mit geringeren
Schäden eingestuft, während der Anteil deutlicher Schäden mit 21 Prozent erheblich
niedriger war als vor zehn Jahren mit 29 Prozent.

Die Bundesregierung sieht darin einen Erfolg ihrer Bemühungen zur Luftreinhaltung.
Dieser Ansatz geht den betroffenen Waldbesitzern nach Angaben des
niedersächsischen Landvolk-Pressedienstes jedoch nicht weit genug. Sie
werden unter dem Hinweis auf die Sozialpflichtigkeit des Eigentums immer wieder
mit steigenden Ansprüchen der Freizeitnutzung im Wald konfrontiert, die Kosten für
die 'Reparatur' der von der Gesellschaft insgesamt verursachten Waldschäden
dagegen bleibt ihnen alleine überlassen. Die Waldbesitzer schlagen vor, einen Teil
der Ökosteuer für die Kosten der Bodenschutzkalkung im Wald zu verwenden. Auch für
den durch die Waldschäden verursachten Substanzverlust haben die Eigentümer
bislang noch keinen Pfennig ge-schweige denn Cent Entschädigung erhalten.

Die Baumart mit den deutlichsten Schäden war auch im vergangenen Jahr wieder die
Buche. Jede dritte Buche an den 450 jährlich begutachteten Probepunkten wies im
vergangenen Jahr deutliche Schäden auf. Die Eiche dagegen, deren Zustand Mitte der
neunziger Jahre mit Anteilen von 47 Prozent in der Einstufung 'deutliche Schäden'
als kritisch beurteilt werden musste, weist aktuell 'nur' noch 29 Prozent in
dieser Rubrik aus. Am besten schneidet in dieser Schadstufe die Kiefer mit 13
Prozent ab, während bei dieser Baumart jeder zweite Baum erste Anzeichen von
Waldschäden aufweist. Insgesamt kann dem Patient Wald noch kein stabiler
Gesundheitsstatus bescheinigt werden, im Gegenteil: Deutschlands Wälder kränkeln
weiter.

Links zum Thema Wald und Forst.

 


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