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@grar.de Aktuell - 29.01.2003

GLOBAL 2000: Zulassung von Genmais und Genraps droht

EU-Gentechnik-Moratorium und Biolandbau in Gefahr – 'Gentechnikfreie Zone Europa' gefordert


Wien (agrar.de) - Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL
2000
warnt vor der drohenden Zulassung dreier gentechnisch veränderter
Monsanto-Raps- bzw. Maissorten.

'Nachdem die Niederlande, Spanien und Großbritannien der Zulassung der
Monsanto-Genpflanzen bereits zugestimmt haben, könnte jetzt das
EU-Gentechnik-Moratorium fallen', warnt Werner Müller, Gentechnik- Experte von
GLOBAL 2000. 'Die Zeit für Absichtserklärungen ist für Umweltminister Molterer
abgelaufen. Wir fordern Minister Molterer auf, dringend Einspruch gegen die
Zulassung zu erheben.' Minister Molterer kann seinen Einspruch nach der
Freisetzungsrichtlinie (2001/18/EG) noch bis zum 22. März einbringen. 'Molterer
muss sich für eine gentechnikfreie, europäische Landwirtschaft einsetzen. Wir
fordern eine 'Gentechnikfreie Zone Europa'', so Müller. 'Solange die Koexistenz
zwischen dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und der biologischen und
konventionellen Landwirtschaft nicht geklärt ist, muss eine Freisetzung von
Genpflanzen unbedingt verhindert werden.'

Auch die EU-Kommission (Mitteilung vom 23.2.2002) kam im vergangenen Jahr zum
Schluss, dass die biologische und konventionelle Landwirtschaft vor der
Verschmutzung durch 'Gen-Pollen' zu schützen ist. Eine Lösung sollte mit den
Mitgliedstaaten ausgearbeitet werden, jedoch liegen bislang keine Ergebnisse vor.
Trotzdem wurde nun auf Ansuchen des Saatgutkonzerns Mosanto eine
herbizidresistente Rapssorte (Event GT73), eine herbizidresistente Maissorte
(Event NK603) sowie eine herbizidresistente und insektenresistente Maissorte
(NK603 × MON 810) von den Niederlanden, Spanien und Großbritannien für
unbedenklich befunden.

Die Freisetzung dieser herbizid- bzw. insektizidresistenten Pflanzen würde die
österreichischen Biobauern in höchstem Maße gefährden, ist Müller überzeugt. 'Der
Biolandbau stünde vor dem Aus. Studien haben gezeigt, dass Biobauern mit bis zu 41
Prozent Einkommenseinbußen rechnen müssen, wenn sie neben einem Gentechnik-Bauern
produzieren. Gerade die kleinräumige Struktur der österreichischen Landwirtschaft
macht ein Nebeneinander von Gentech-Landwirtschaft und biologischer Landwirtschaft
unmöglich', so Müller weiter. 'Deshalb brauchen wir gentechnikfreie Zonen, wie sie
das Land Oberösterreich bereits in einer Gesetzesvorlage formuliert hat. Die
anderen Bundesländer müssen ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Bloße
Absichtserklärungen schützen keinen Biobauern.'

GLOBAL 2000 ruft Bürgerinnen und Bürger auf, über das Internet Einspruch
gegen die Zulassung der Genpflanzen erheben.

Links zum Thema Biotechnologie.

 


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