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@grar.de Aktuell - 24.01.2003

Blum: Lebensmittel sind Preis - wert


Koblenz (agrar.de) - Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes
Rheinland-Nassau (BWV), Leo Blum, kritisiert bereits seit November
letzten Jahres zu jedem Anlass die Preisgestaltungspolitik großer Discounterketten
bei Lebensmitteln. Es sei unverantwortlich, dass gerade die in den letzten Jahren
verstärkt qualitativ hochwertig produzierte Nahrungsmittel nun als 'Lockartikel'
angeboten würden. Die heimischen Nahrungsmittel seien ihren Preis wert, erklärte
Blum. Er begrüßte den Vorstoß der Bundeslandeswirtschaftsministerin Renate Künast,
die auf der Grünen Woche in Berlin erklärte, dass ohne eine angemessene
Honorierung keine qualitativ hochwertigen Nahrungsmittel erzeugt werden könnten.

Präsident Blum erklärte weiter, dass selbst die Umsätze der ökologisch
wirtschaftenden Betriebe im Jahre 2002 um 15 Prozent zurückgegangen seien. Dies
belege das sinkende Interesse der Bevölkerung an Qualitätsnahrungsmitteln. Gerade
die Landwirte hätten mit der freiwilligen Einführung des Prüfzeichens für heimisch
erzeugtes Rindfleisch und des Qualitätssicherungssystems QS gezeigt, dass sie
bereit seien, ihre Qualitätsproduktion zu dokumentieren und den Wunsch der
Verbraucher nach mehr Transparenz zu erfüllen. Diese Anstrengungen dürften nicht
durch Schleuderpreise zerstört werden. Die Landwirtschaft könne sich nun einmal
bei den hiesigen Kosten, Auflagen und Preisen nicht gegen Billigimporte, vor allem
aus dem außereuropäischen Ausland und Osteuropa, behaupten. Außerdem seien die
Umwelt-, Hygiene- und Arbeitsstandards in diesen Ländern weit aus geringer als in
Deutschland.

Die Landwirte und Winzer leisteten ihren Beitrag zum Umweltschutz, zur Sicherheit
und zur Qualität der in Deutschland und in Rheinland-Pfalz erzeugten
Nahrungsmittel.

Blum appelliert an die verantwortungsbewussten Verbraucher, sich darüber Gedanken
zu machen, wo letztlich in den privaten Haushalten gespart könne. Bei der
Ernährung zu sparen sei sowohl aus gesundheitlicher wie auch aus
gesellschaftspolitischer Sicht im Sinne der heimischen Kulturlandschaft sicherlich
der falsche Weg.

Wenn die Discounter nicht endlich verantwortungsbewusster mit ihrer Marktposition
umgingen, werde bald mit Aktionen durch die erbosten bäuerlichen Familien zu
rechnen sein.

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