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@grar.de Aktuell - 23.01.2003

DRV zu den Legislativvorschlägen der EU-Kommission: Falsche Signale für den Milchmarkt


Bonn (agrar.de) - Die EU-Kommission hat in ihren Legislativvorschlägen für die
Halbzeitbewertung der Agenda 2000 zwei wichtige Anliegen der Genossenschaften
berücksichtigt: Die Kappungsgrenze bei den Ausgleichszahlungen wird gestrichen und
die Milch-Garantiemengenregelung soll über das Jahr 2008 hinaus verlängert werden.
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) begrüßt diese Korrekturen.

Allerdings beseitigt das vorgelegte Reformpaket nicht die grundlegenden Zweifel,
ob damit wirklich längerfristig tragfähige Perspektiven für die Land- und
Agrarwirtschaft nach dem Jahr 2006 eröffnet werden.

Der DRV lehnt die gravierenden Einschnitte in die Milchmarktordnung ab. Das Ausmaß
der vorgesehenen Preissenkung wird in Verbindung mit der Aufstockung der
Milchquoten den Mengendruck am Milchmarkt verstärken. Sinkende Markterlöse bei
gleichzeitig unzureichendem Einkommensausgleich werden die Wirtschaftlichkeit der
Milcherzeugung und damit auch die Rohstoffbasis von Molkereigenossenschaften in
vielen Regionen in Frage stellen.

Anstelle der Festlegung eines starren Preis- und Mengenrahmens über einen derart
langen Zeitraum fordert der DRV mehr Flexibilität in der Milchmarktordnung. Die
Europäische Union muss bei ihrer Marktsteuerung mit Blick auf künftige
Entwicklungen auf dem Binnenmarkt und den Drittlandsmärkten handlungsfähig
bleiben.

Das Konzept der Entkoppelung beinhaltet aus Sicht der Vermarktungsunternehmen eine
Reihe von Unsicherheiten und Risiken. Bei den weiteren Überlegungen muss
sichergestellt werden, dass es nicht zu sektoralen und regionalen Verwerfungen in
den Produktionsstrukturen kommt.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


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