Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 17.01.2003

Grüne Woche: Attac fordert Agrarwende für internationale Landwirtschaftspolitik


Frankfurt/Berlin (agrar.de) - Mitglieder des globalisierungskritischen Netzwerks
Attac haben sich am Donnerstagabend bei der Eröffnung der 'Grünen Woche'
in Berlin für neue Regeln im internationalen Agrarhandel eingesetzt. 'Flagge
zeigen, Frau Künast, für die internationale Agrarwende!' war auf einem Banner zu
lesen, mit dem die Attac-Mitglieder sich der Landwirtschaftsministerin Renate
Künast in den Weg stellten, um auf die Probleme der EU-Landwirtschaftspolitik
hinzuweisen. 'Während Renate Künast mit der Agrarwende im Inland auf eine
bäuerliche und regional angepasste Entwicklung setzt, verfolgt die Europäische
Union international genau das Gegenteil', kritisierte Pia Eberhard von der Attac-
Arbeitsgruppe 'AgrarNetz'.

Die EU-Subventionen erreichen nur die großen Betriebe und fördern dadurch die
Industrialisierung der Landwirtschaft und aggressive Exportstrategien,
kritisierten die Attac-Vertreter. Auch die Agrar-Handelspolitik der Europäischen
Union lehnt Attac ab. Die EU darf einerseits ihre eigene Landwirtschaft massiv
subventionieren, setzt sich aber zugleich dafür ein, dass Entwicklungsländer ihre
Grenzen für europäische Exporte offen halten müssen. Pia Eberhardt: 'Diese
europäische Dumping-Politik zerstört die Existenz von Kleinbauern im Süden - und
damit die Grundlage für eine kontinuierliche und regionale Versorgung mit
Lebensmitteln.'

Attac forderte die Landwirtschaftsministerin auf, stärkeren Einfluss auf die
europäische Handelspolitik zu nehmen und auch dort für Veränderungen zu kämpfen.
'Beim Agrarhandel fehlt der deutschen Politik das Rückgrat', kritisierte Pia
Eberhardt. 'Eine ernsthafte Agrarwende muss auch internationale Verantwortung
übernehmen.' Attac fordert spezielle Schutzmöglichkeiten für die
Entwicklungsländer, um die dortigen Landwirte, insbesondere die Kleinbauern, gegen
Dumping zu schützen. Statt die Landwirtschaft weiter zu industrialisieren, auf den
Weltmarkt auszurichten und Exporte zu subventionieren, sollte die EU auf regionale
Strukturen setzen.

Links zum Thema Internationale Zusammenarbeit.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de