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@grar.de Aktuell - 17.01.2003

Verbraucherverband: Billigangebote dürfen nicht zu Lasten der Qualität gehen

Zusammenhang zwischen Preisdruck und Lebensmittelskandalen


Berlin (agrar.de) - In der Debatte um Schnäppchenpreise für Lebensmittel hat der
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) an den Zusammenhang zwischen dem
enormen Preisdruck im Lebensmitteleinzelhandel und den regelmäßig wiederkehrenden
Lebensmittelskandalen erinnert. Der immer stärkere Preisdruck des Handels werde
vor allem an die Bauern weitergegeben. So lange die Landwirte Qualität in einem
umfassenden Sinne nicht klar und verlässlich vermitteln könnten, seien sie diesem
Preisdruck weitgehend schutzlos ausgeliefert. 'Wer meint, dass man Fleisch so
billig anbieten sollte wie Hundefutter, hat aus der BSE-Krise nichts gelernt', so
vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller.

Es sei völlig legitim, wenn die Verbraucher Lebensmittel zu möglichst niedrigen
Preisen einkaufen wollen, so der vzbv. 'Es ist allerdings fraglich, ob die
ständige Abwärtsspirale bei den Lebensmittelpreisen auch auf mittlere Sicht den
Verbrauchern nützt', so Edda Müller. 'Kein Verbraucher kann ein Interesse daran
haben, wenn billig-billig-billig auf Kosten der Lebensmittelsicherheit, auf Kosten
der Umwelt oder auf Kosten des Tierschutzes geht.' Müller warnte auch vor den
Folgen einer weiteren Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. Wenn die
aktuellen Trends anhielten, dann führe das zu weniger Wettbewerb und damit zu
Nachteilen für die Verbraucher. An dem Verdrängungswettbewerb im Handel könne man
nicht vorbeisehen.

Bereits heute sind die Lebensmittelpreise in Deutschland im europäischen Vergleich
auf extrem niedrigem Niveau. Der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel am
Haushaltseinkommen sinkt beständig. Nach Untersuchungen des vzbv sind viele
Verbraucher schon jetzt bereit, für eine höhere Lebensmittelqualität mehr zu
bezahlen. Dabei gehe es um bessere Sicherheitsstandards und einen besseren Schutz
von Umwelt und Nutztieren. 'Das kann aber nur funktionieren, wenn eine derartige
Lebensmittelqualität zuverlässig gekennzeichnet ist, scharf kontrolliert wird und
für die Verbraucher leicht erkennbar und transparent ist', sagte Müller. Damit
Verbraucher sich besser über Qualität und Herstellungsbedingungen von
Lebensmitteln informieren können, seien bessere Kennzeichnungsregeln und die
Verabschiedung eines Verbraucherinformationsgesetzes notwendig. Ein
Verbraucherinformationsgesetz müsse auch Auskunftsansprüche der Verbraucher
gegenüber den Unternehmen vorsehen.

Links zum Thema Lebensmittel.

 


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