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@grar.de Aktuell - 16.01.2003

BÖLW: Biobranche weiter auf Wachstumskurs


Berlin (agrar.de) - Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)
zog zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin eine Bilanz der
Biobranche entlang der im BÖLW vertretenen Wertschöpfungskette.

BÖLW Vorstandsmitglied Thomas Dosch, Sprecher der im BÖLW organisierten
Anbauverbände, bilanzierte: Der Ökolandbau konnte das außerordentliche Wachstum
des Jahres 2001 im Jahr 2002 stabilisieren und auf den Wachstumssprung des
Vorjahres eine kontinuierliche Wachstumsrate aufsetzen. So stieg die Zahl der
verbandsgebundenen ökologischen Erzeugerbetriebe um 344 neue Betriebe auf
insgesamt 9.333 Betriebe. Dies entspricht einer Wachstumsrate von 3,8 Prozent. Die
ökologisch genutzten Anbauflächen der Biobetriebe nahmen um 20.997 Hektar auf
insgesamt 488.094 Hektar zu. Damit hat die ökologisch bewirtschaftete Fläche
insgesamt um 4,5 Prozent zugenommen. Die außergewöhnlichen zweistelligen
Wachstumsraten im Jahr 2001 von über 10 Prozent sind im Jahr 2002 von einem
kontinuierlicheren Wachstumstempo abgelöst worden.

Ähnlich kommentierte Elke Röder, Vorstandsmitglied des BÖLW und Sprecherin für
Herstellung und Handel die Zahlen: Naturkostgroßhandel (Umsatz: 410,5 Mio. Euro
gesamt) und Naturkosteinzelhandel (890 Mio. Euro) haben gegenüber 2001 mit einer
schwarzen Null abgeschnitten. Elke Röder betonte, dass dieses Ergebnis nicht hoch
genug zu schätzen sei. Nach dem umsatz- und zuwachsstärksten Jahr 2001, in dem
sich die Branche über ein Plus von bis zu 50 Prozent freuen konnte, habe sich die
Naturkostbranche 2002 auf diesem deutlich erhöhten Niveau konsolidiert. Die
außerordentlichen Umsätze des Jahres 2001, die unter anderem auf die
Verunsicherung des Verbrauchers wegen der bekannten Lebensmittelskandale wie BSE
zurückzuführen waren, konnten in Herstellung und Handel gehalten, ja leicht
übertroffen werden.

Beide BÖLW-Vertreter betonten, dass sich die Bioumsätze nach der
Nitrofen-Problematik wieder stabilisiert haben. Angesichts deutlich rückläufiger
Tendenzen in weiten Teilen der übrigen Wirtschaft sei festzuhalten, dass die
Biobranche sich auf einem kontinuierlichen Wachstumskurs befinde.

Diese Einschätzung des BÖLW wird bestätigt durch eine repräsentative
Verbraucherbefragung mit 1000 Befragten durch TNS EMNID. Deren Sprecher Oliver
Krieg sagte auf der BÖLW-Pressekonferenz: 'Für 79 Prozent der Konsumenten sind
Bio-Lebensmittel 'in'. Besonders die Befragten zwischen 30 und 60 Jahren finden
Bioprodukte trendy.' 73 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen Bio-Lebensmittel
gut schmecken. 60 Prozent der befragten Verbraucher kaufen gelegentlich
Bio-Lebensmittel. Bezogen auf die nächsten zwölf Monate geben 26 Prozent der
Deutschen an, dass Sie mehr Bio-Lebensmittel als heute kaufen werden. Der Kunde
sei auch nicht nur preisorientiert. Neben dem Preis spiele die Qualität eine
herausragende Rolle. Für eine außerordentliche Qualität wie sie Bioprodukte
darstellen, ist eine Mehrzahl der Verbraucher bereit, auch einen angemessenen
Preis zu bezahlen. Nur für 22 Prozent der Befragten ist der niedrige Preis das
prioritäre Kaufkriterium. Verbraucher wünschen gesunde, frische und
wohlschmeckende Produkte, die Produkteigenschaften aufweisen, die den Kriterien
des Ökolandbaus entsprechen wie artgerechte Tierhaltung und Verzicht auf
chemisch-synthetische Unkrautbekämpfungsmittel.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Bio-Vermarktung und Handel.

 


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