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@grar.de Aktuell - 15.01.2003
WLV: Fleisch ist kein Schleuder-Artikel
Qualität hat seinen Preis - Dauertiefpreise gefährden heimische Landwirtschaft
Münster (agrar.de) - Radikale Preissenkungen und Dauertiefpreise bei Fleisch und
Wurst: Diese aktuelle Verkaufsstrategie einiger Lebensmittelkonzerne stößt beim
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) auf massiven Protest.
'Fleisch ist kein Schleuder-Artikel - Qualität hat ihren Preis', begründet der WLV
den Ärger der Landwirte.
Seit Jahren leide die Landwirtschaft unter sinkenden Verkaufserlösen für die
erzeugten Produkte bei gleichzeitig steigenden Kosten und Auflagen. Trotzdem
bekannten sich die Bauern zur Erzeugung von Qualität, die sowohl von der Politik
als auch von den Verbrauchern gefordert wird. Die bäuerlichen Familien würden
nicht nur nach höchsten staatlich verordneten Sicherheits- und Hygienestandards
sowie Tierschutzauflagen produzieren. Über die Teilnahme an freiwilligen
Qualitätssicherungsprogrammen wie beispielsweise 'QS-Qualität und
Sicherheit' würden sogar zusätzliche Auflagen erfüllt. Die dazugehörige
Dokumentation diene vor allem der Absicherung der hohen Standards der Erzeugnisse
und dem Vertrauen der Verbraucher in die Produkte der heimischen Landwirtschaft.
Dieser enorme Aufwand könne natürlich nicht auf Dauer erbracht werden, wenn
gleichzeitig der Markt nur nach Billigware frage, und wenn die Bauern über den
Preis mit Billigprodukten aus aller Herren Länder konkurrieren müssten, die bei
weniger Auflagen und zu geringeren Kosten erzeugt wurden, so der WLV.
Besonders verwerflich sei es, wenn die hochwertigen Erzeugnisse der Bauern im
Supermarkt zu Dumpingpreisen als 'Lockvogelangebote' missbraucht würden. Der
Berufsstand werde daher auch weiterhin gegen Werbung mit Billig-Lebensmitteln
angehen.
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