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@grar.de Aktuell - 13.01.2003

Spitzenergebnis beim Agraraußenhandel 2001


Bonn (agrar.de) - Das Jahr 2001 war das bisher erfolgreichste Jahr im deutschen
Agraraußenhandel, teilt das Bundesverbraucherministerium mit. Aus- und
Einfuhren lagen endgültigen Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge
deutlich über den Spitzenergebnissen des Vorjahres. Auch für 2002 rechnet das
Ministerium mit einer positiven Entwicklung.

Der Agraraußenhandel ist stärker angestiegen als der Außenhandel insgesamt. Die
Exporte von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft stiegen im Jahr 2001 um 8,4
Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichten einen Wert von 30,4 (2000: 28,0)
Milliarden Euro. Die Importe stiegen um 4,7 Prozent auf 43,4 (41,5) Milliarden
Euro. Dies ist sowohl ausfuhr- als auch einfuhrseitig das bisher beste Ergebnis.
Der langjährige Trend zur Reduzierung des Agrarhandelsdefizits hält an. Es wurde
um 409 Millionen Euro gesenkt und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 1993.

Zwei Drittel des Agraraußenhandels wurden mit den Mitgliedstaaten der Europäischen
Union (EU) abgewickelt: 74 Prozent der Ausfuhren und 65 Prozent der Einfuhren. Die
Ausfuhren in die EU stiegen um 10,4 Prozent auf 22,5 (20,4) Milliarden Euro und
die Einfuhren um 5 Prozent auf 28,4 (27,1) Milliarden Euro. Rund 30 Prozent der
von Deutschland aus den EU-Ländern bezogenen Agrar- und Ernährungsgüter kamen aus
den Niederlanden, 16,9 Prozent aus Frankreich und rund 13,8 Prozent aus Italien.
Bei den deutschen Versendungen in die EU betrugen die entsprechenden Anteile für
die Niederlande 20,7 Prozent, für Frankreich 15,9 Prozent und für Italien 17,5
Prozent. Wichtigster EU-Handelspartner blieben damit die Niederlande. Von dort
kamen Agrar- und Ernährungsgüter im Wert von 8,58 Milliarden Euro, 2,4 Prozent
mehr als im Vorjahr. Die deutschen Lieferungen in die Niederlande stiegen um 11,1
Prozent auf 4,67 Milliarden Euro. Positive Handelsbilanzsalden weist der
Agrarhandel vor allem mit dem Vereinigten Königreich, Österreich und Schweden auf,
negative mit den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Dänemark.

Positiv entwickelte sich auch der Agraraußenhandel mit Drittländern. Während sich
die Exporte um 3 Prozent auf 7,8 (7,6) Milliarden Euro erhöhten, nahmen die
Importe um 4,1 Prozent auf 15,0 (14,4) Milliarden Euro zu. Aufgrund des stärkeren
Importzuwachses ist der Einfuhrüberschuss gegenüber 2000 um 368 Millionen Euro auf
7,1 (6,8) Milliarden Euro gestiegen.

Rund 61 Prozent der Drittlandsimporte stammen aus Entwicklungsländern (9,17
Milliarden Euro, Zuwachs gegenüber 2000: 1,7 Prozent). Die deutschen Exporte
dorthin sanken auf 2,44 Milliarden Euro insbesondere wegen geringerer
Getreideausfuhren ( -44 Prozent).

Brasilien löste 2001 mit einer starken Steigerung von 26,3 Prozent auf 1,9
Milliarden Euro die USA (1,6 Milliarden Euro) als wichtigsten Drittlandlieferanten
ab. Ausschlaggebend waren hierfür gestiegene Importe von Fleisch und
Fleischerzeugnissen, insbesondere gesalzenem Geflügelfleisch, Ölsaaten und
Ölprodukten sowie Südfrüchten. Das deutsche Agrarhandelsdefizit mit Brasilien von
1,8 Milliarden Euro ist deutlich höher als das mit den USA (704 Millionen Euro).

In die USA wurden Agrar- und Ernährungsgüter im Wert 850 Millionen Euro
exportiert. Das waren 1,3 Prozent weniger als 2000. Die Lieferungen aus den USA
stiegen um 1,5 Prozent auf 1,55 (1,53) Milliarden Euro.

Deutlich an Intensität gewonnen hat der Agraraußenhandel mit den
EU-Beitrittsländern: Die Lieferungen dorthin stiegen um 9 Prozent auf 1,69
Milliarden Euro, die Einfuhren von dort um 12,6 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro.
Größter Exporteur für den deutschen Markt unter den Beitrittsländern war Polen mit
852 Millionen Euro (+17,6 Prozent), gefolgt von Ungarn mit 480 Millionen Euro
(+7,8 Prozent). Wichtigstes Land für deutsche Ausfuhren war mit 597 Millionen Euro
(+2,4 Prozent) ebenfalls Polen, vor Tschechien mit 486 Millionen Euro (+19,9
Prozent).

Erheblich zugenommen hat auch der Agrarhandel mit den mittel- und osteuropäischen
Ländern insgesamt. So sind die Agrarexporte dorthin um 22,5 Prozent auf 3,23
(2,64) Milliarden Euro angestiegen und die Importe um 10 Prozent auf 2,4 (2,18)
Milliarden Euro. Der Exportüberschuss war mit 840 Millionen Euro um 83 Prozent
höher als im Jahr zuvor, vor allem durch Exportanstiege bei Fleisch und
Fleischerzeugnissen.

Größter Handelspartner im Drittlandhandel war bei den Ausfuhren wiederum Russland.
Die Lieferungen dorthin stiegen um 54,3 Prozent auf 972 Millionen Euro, vor allem
weil mehr Fleisch und Fleischerzeugnisse, Käse, Kaffee sowie Tabak und
Tabakerzeugnisse exportiert wurden. Zweitwichtigster Handelspartner bei den
Ausfuhren waren die USA (847 Millionen Euro), gefolgt von der Schweiz (665
Millionen Euro).

Auch für 2002 rechnet das Bundesverbraucherministerium mit einem positiven
Ergebnis für den deutschen Agraraußenhandel. Bisher vorliegende vorläufige Angaben
für die ersten neun Monate des Jahres deuten auf einen leicht positiven Trend hin,
wobei das hohe Niveau des Jahres 2001 voraussichtlich nicht erreicht werden wird.

Detaillierte Daten zum Agraraußenhandel können Sie als PDF-Dateien vom
Server des Ministeriums herunterladen.

Links zum Thema Wirtschaft.

 


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