| |
@grar.de Aktuell - 10.01.2003
Schweizer Tierschützer prangern Pferdehaltung an
Bern (agrar.de) - Der Schweizer Tierschutz verlangt verbindliche gesetzliche
Vorschriften zur Haltung von Pferden. Nach einer Meldung des Landwirtschaftlichen
Informationsdienstes (LID) kritisiert der Schweizer Tierschutz
(STS), dass bäuerliche Pferdehalter auch dann Fördergelder erhalten, wenn
sie sich nicht an Richtlinien zur tiergerechten Haltung von Pferden halten.
Die Richtlinien seien 'nur halbverbindlich', sagte Hansueli Huber vom STS am 7.
Januar vor den Medien. Im Gegensatz zu anderen Nutztierhaltern hätten Landwirte,
die ihre Pferde nicht gemäss den Richtlinien halten, kaum mit Konsequenzen zu
rechnen. Jährlich zahlt der Bund laut Huber Direktzahlungen an bäuerliche
Pferdehalter und -züchter in der Höhe von 30 Millionen Franken. Er knüpfe sie aber
nicht an das Einhalten spezifischer Pferdeschutzvorschriften, da sie in der
Tierschutzgesetzgebung fehlten.
Gemäss STS-Tierärztin Cynthia Lerch werden die meisten Pferde in der Schweiz nicht
tiergerecht gehalten. Viele Pferde kämen im Winterhalbjahr wochen- oder gar
monatelang kaum aus dem Stall. Sie hätten täglich während 20 Stunden und mehr nur
eine Wand vor sich und könnten sich an ihrem Standplatz nicht einmal umdrehen.
Dabei handle es sich oft um Ställe von Freibergerzüchtern, die zusätzlich zu den
so genannten Raufutterbeiträgen für jede Zuchtstute mit Fohlen jährlich 400
Franken Bundes- und Kantonsbeiträge erhielten, sagte Lerch.
Der STS verlangt, dass die Anbindehaltung verboten wird. Bei der laufenden
Revision des Tierschutzgesetzes habe sich der Bundesrat lediglich 'an den
persönlichen Interessen der Tiernutzer' orientiert, kritisierte Huber. Er habe
damit das Revisionspaket 'in eine Sackgasse gefahren'.
Links zum Thema Pferde und Tierschutz,
Links zum Land Schweiz.
|
