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@grar.de Aktuell - 29.11.2002

Greenpeace: Immer noch Gen-Soja und Antibiotika in der Putenmast

Tengelmann und Kaufhof sollen italienische A.I.A.-Puten aus den Regalen nehmen


Hamburg (agrar.de) - Nach neuen Recherchen von Greenpeace werden die
Puten des italienischen Agrarkonzerns A.I.A. (Agricola Italiana Alimentare)
weiterhin mit genmanipulierter Soja gefüttert. Zudem stecken in den Knochen immer
noch Rückstände des Antibiotikums Tetracyclin, das in der Massentierhaltung
eingesetzt wird. Greenpeace wirft insbesondere dem Unternehmen Kaufhof/Metro die
Irreführung von Verbrauchern vor. Es nahm ebenso wie Walmart und Tengelmann nach
den ersten Antibiotika-Funden im Juni 2002 die Puten aus dem Sortiment. Doch nur
kurze Zeit später boten Kaufhof und auch einige Tengelmann-Märkte sie wieder an,
obwohl A.I.A. die Haltung des Geflügels nicht verbessert hatte.

'Erst tun Kaufhof und Tengelmann so, als handelten sie im Interesse der Kunden.
Einige Tage später schieben sie die Puten wieder klammheimlich ins Regal, als sei
nichts gewesen', sagt Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.
'Wir fordern die Supermärkte auf, die A.I.A.-Produkte erst wieder ins Regal zu
legen, wenn sich der Konzern zu einer besseren Tierhaltung verpflichtet und kein
Gen-Soja mehr verfüttert.'

Die meisten Geflügelmäster in Deutschland verzichten bereits auf Gen-Soja im
Tierfutter. Auch viele andere Produzenten in Europa halten sich daran. Dagegen
arbeitet von den sieben A.I.A.-Futtermittelwerken nur eines mit gentechnikfreier
Ware. Greenpeace fordert, Gen-Soja aus Futtermitteln zu entfernen. Dabei geht es
um etwa 15 Mio. Tonnen genveränderte Soja, die die EU jährlich einführt. Das ist
die Hälfte der gesamten importierten Gen-Soja. Der größte Teil wird ohne jede
Kennzeichnung als Tierfutter verwendet und gelangt so gegen den Willen der
Verbraucher in die Nahrungskette.

Problematisch sind nach wie vor auch die Antibiotika-Rückstände in den
A.I.A.-Produkten: Nach den Greenpeace-Untersuchungen im Sommer, die in 82 Prozent
der untersuchten Knochen Tetracyclin nachwiesen, fanden die Wissenschaftler der
Tierärztlichen Hochschule Hannover im September in 75 Prozent der Proben abermals
Rückstände.

Links zum Thema Lebensmittel,
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