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@grar.de Aktuell - 28.11.2002

Deutsch-Britisches Umweltforum diskutierte über ökologische Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft


Cirencester (agrar.de) - 'Wir werden zukünftig stärker Wege zur ökologischen
Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft diskutieren müssen, um gemeinsam Perspektiven
für Bauern, Bäuerinnen, den ländlichen Raum, dem Naturschutz, dem Verbraucher und
für die Lebensqualität aufzeigen zu können', so der Generalsekretär des
Deutschen Bauernbundes Jochen Dettmer nach dem Besuch einer Tagung des
Deutsch-Britischen Umweltforums am 25. -26.11.02 am Royal Agricultural College in
Cirencester, Großbritannien. In einem Vortrag hat der Bauernbundgeneralsekretär
grundsätzlich die Reformvorschläge von EU-Kommissar Fischler begrüßt, insbesondere
den Vorschlag im Rahmen der Modulation eine Prämienobergrenze einzuführen. Diese
könne aber auch nach differenzierenden Kriterien degressiv ausgestaltet werden.

'Die Einführung von Betriebsprämien auf Grund historischer Daten, halten wir
allerdings für problematisch. Als Alternative dazu erscheint uns eine einheitliche
Flächenprämie für Acker und Grünland sinnvoller. Die Abschaffung der
Roggenintervention ab 2004 hätte für Deutschland verheerende Folgen, da bisher
Anbaualternativen, gerade auf den leichten Böden Ostdeutschlands, fehlen.
Alternativen, wie die Erschließung des Energiemarktes durch Biomasseproduktion
oder Ölpflanzen sind noch in der Entwicklungsphase,' betonte Dettmer.

Zur Kennzeichnung der Ziele, die zu einer ökologischen Nachhaltigkeit in der
Landwirtschaft führen, stellte Dettmer 6 Thesen vor:

1. Ökologische Nachhaltigkeit lässt sich nicht mit einer weiteren
Industrialisierung der Landwirtschaft erreichen. Wir brauchen eine
multifunktionale bäuerliche Landwirtschaft, die auf selbständigen
Familienbetrieben basiert.

2. Die Rahmenbedingungen der EU-Agrarpolitik sind durch Modulationen so zu
entwickeln, dass ökologische Leistungen der Landwirtschaft auch honoriert werden.

3. Die Marktstrukturen sind so zu beeinflussen, dass eine regionale Vermarktung
mit Produktdifferenzierung nach Herkunft und Art und Weise der Produktion eine
Chance bekommen. Die Zukunft kann nicht auf dem Weltmarkt liegen, sondern im
Binnenmarkt.

4. Wir müssen mit den Verbrauchern den Dialog suchen, damit sich der Wunsch nach
ökologischer Nachhaltigkeit auch in Kaufentscheidungen niederschlägt.

5. Wir müssen den Bauern den Zugang zu diesen Märkten ermöglichen. Überzogene
Reglementierungen im Handelsklassenbereich und Hygienebereich sind abzuschaffen.

6. Allein durch staatliche Intervention und Reglementierung lässt sich ökologische
Nachhaltigkeit nicht erreichen, sondern nur durch Überzeugung auf allen Seiten.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


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