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@grar.de Aktuell - 26.11.2002

Sachsen-Anhalt: Waldschadensbericht 2002

Verbesserung bei Fichte und Eiche


Magdeburg (agrar.de) - Wald gehört zu den funktionell und territorial wichtigsten
Landschaftselementen. Er ist Erholungsort, Rohstofflieferant und Wirtschaftsfaktor
und spielt eine wichtige ökologische Rolle. Voraussetzung dafür ist ein gesunder
Wald. Sachsen-Anhalt zählt mit einem Waldanteil von ca. 23 Prozent zu den
waldärmeren Bundesländern. Landwirtschafts- und Umweltministerin Wernicke: 'Wir
werden Schutz, Erhalt und Mehrung der Waldfläche besondere Aufmerksamkeit widmen.'

Nach dem Waldschadensbericht 2002 liegt Sachsen-Anhalt bundesweit im vorderen
Drittel. Obwohl sich der Anteil deutlicher Schäden im Gesamtwald gegenüber dem
Vorjahr um 1 Prozent auf jetzt 18 Prozent erhöht hat. Der Anteil gesunder Bäume
sank um 7 Prozent auf 41 Prozent.

Seit Mitte der 90iger Jahre ist eine leichte Verschlechterung festzustellen. Bis
Mitte der 90iger Jahre gingen die Waldschäden in Sachsen-Anhalt (Rückgang
Schwefeldioxide) deutlich zurück.

Am weitesten verbreitet und gesündeste Baumart ist in Sachsen-Anhalt die Kiefer
mit nur 7 Prozent deutlich geschädigten Bäumen, allerdings 3 Prozent mehr als im
Vorjahr.

Die ebenfalls verbreiteten Fichten und Eichen waren in diesem Jahr gesünder. War
es 2001 noch jede vierte Fichte, ist jetzt nur noch jeder fünfte Baum deutlich
geschädigt. Die Eichen, seit Jahren am stärksten geschädigte Baumart, zeigen bei
den über 60-jährigen Bäumen deutliche Kronenschäden. Die jüngeren Eichen sind
wesentlich gesünder. Ähnlich ist die Situation bei Buchen.

Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke: 'Der Mensch kann nicht alle
Faktoren beeinflussen, aber wir müssen weitere Anstrengungen zur Reinhaltung der
Luft unternehmen.'

Waldschäden entstehen durch natürliche oder vom Menschen ausgehende Einflüsse.
Hervorzuheben sind dabei Luftverunreinigungen, Witterungsextreme und Schädlinge.
Besonders die zu Massenvermehrungen neigenden Kiefernnadelschädlinge belasten die
Wälder im Land. Die in diesem Jahr einsetzende Übervermehrung der Nonne (im
Fläming) und der Kiefernbuschhornblattwespe (in der Letzlinger Heide) könnten sich
in den kommenden Jahren noch ausweiten.

Das Jahr 2002 war besonders regenreich. Für den Wald wirken sich hohe
Niederschlagsmengen (außer extreme Überflutungen) positiv aus. Allerdings gab es
in diesem Jahr auch längere, für den Wald ungünstige Trockenperioden. Eine
Schlüsselrolle spielt allerdings die Luftverschmutzung. Die großen Erfolge bei der
Reduzierung des Schwefeldioxid-Ausstoßes im letzten Jahrzehnt haben sich positiv
auf den Wald ausgewirkt. Nach wie vor sind allerdings die Stickstoffeinträge zu
hoch und auch die zeitweise zu hohen Ozonkonzentrationen in Bodennähe wirken sich
negativ auf den Gesundheitszustand des Waldes aus. Sichtbar beispielsweise an
gelben Nadeln in Reinluftgebieten, wie dem Harz.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

 


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