Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 26.11.2002

Höhn: Biokraftstoff bietet enorme Potenziale


Düsseldorf (agrar.de) - Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Bärbel Höhn hat sich
heute auf der Biokraftstoff-Fachtagung 'Was tanken wir morgen?' in Oberhausen für
den weiteren Ausbau der Energienutzung aus Biomasse ausgesprochen. Hier liegt, so
die Ministerin, ein großes Potenzial für eine klimaschonende Energieerzeugung und
zukunftsfähige Mobilität.

Höhn: 'Es gibt ein wachsendes Interesse, Energie aus Pflanzen zu gewinnen. Für den
Verkehr bedeutet das: In der EU könnte die Biomasse bis zu acht Prozent des
derzeit im Straßenverkehr verbrauchten Kraftstoffs ersetzen. Dazu müssten auf etwa
zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Energiepflanzen angebaut werden. Hier
liegt noch ein gewaltiges Steigerungspotenzial, insbesondere beim Einsatz von
Pflanzenöl als Treibstoff. Jeder Prozentpunkt mehr an biogenen Kraftstoffen ist
für die Landwirtschaft, den Strukturwandel, für neue Wirtschaftskraft, für
zukunftsfähige Arbeitsplätze und natürlich für den Klimaschutz ein großer Gewinn.
Diesen Markt wollen wir in NRW besetzen.'

Der Bedarf für eine Neuorientierung des Kraftstoffmarktes ist hoch, da durch
Biokraftstoffe Erdöl ersetzt werden kann, was nicht nur die weltweiten Ölreserven
schont, sondern Europa auch von Öl-Importen unabhängiger macht. Da Biokraftstoffe
CO2-neutral, schwefelfrei und schadstoffarm sind, gehen die meisten Experten auch
von einer positiven Ökobilanz aus. Nordrhein-Westfalen hat als klassisches
Energieland gute Chancen, bei den Biokraftstoffen eine Führungsrolle zu
übernehmen, denn hier gibt es die notwendigen Industrien und eine Reihe
vielversprechender Forschungsprojekte in Wirtschaft und Wissenschaft.

Biomasse ist regional verfügbar, so dass Erzeugung, Transport, Lagerung und
Verwertung vor Ort erfolgen und damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze gerade in
der heimischen Wirtschaft sichern können. Vor allem für Landwirte bieten sich in
diesem Bereich neue Einkommensquellen. Bereits heute sind u.a. durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und weitere gezielte Fördermaßnahmen 130.000
Menschen im Bereich Erneuerbare Energien beschäftigt - mehr als in der Atom- und
Kohleindustrie zusammen. Allein im Bereich der 'Bioenergie' erwirtschaften derzeit
in Deutschland rund 50.000 Beschäftigte einen Jahresumsatz von 2,4 Milliarden
Euro. Das Umsatzvolumen des deutschen Kraftstoffmarktes liegt bei rund 50 Mrd.
Euro jährlich und ist damit höher als im Strommarkt. Der Anteil pflanzlicher
Treibstoffe liegt jetzt noch bei 0,5 Prozent. Man sieht also, welches Potenzial
noch möglich ist.

An der Tagung beteiligen sich als Referenten rund 30 renommierte nationale und
internationale Experten aus Automobilindustrie, dem Bereich Erneuerbare Energien,
Forschung, Landwirtschaft und Politik.

Links zum Thema Energie,
Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de