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@grar.de Aktuell - 25.11.2002

Flath würdigt Engagement zum Schutz der Artenvielfalt

Sächsischer Umweltpreis in diesem Jahr an sechs Preisträger


Dresden (agrar.de) - Für ihr außergewöhnliches Engagement für den Biotop- und
Artenschutz hat Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath Landwirte,
Vereine und Verbände mit dem sächsischen Umweltpreis ausgezeichnet. Die sechs
Preisträger hätten sich in hervorragender Weise für den Naturschutz in Sachsen
verdient gemacht.

Der Umweltpreis, der in diesem Jahr unter dem Motto 'Schützen und Nutzen' stand,
wurde am Montag im Schloss Großenhain übergeben. Für den mit insgesamt 12.000 Euro
dotierten Preis waren 30 Bewerbungen eingegangen. Sieger in der Kategorie
'Unternehmen aus der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft' wurde das Landgut
Eckartsberg (LKrs. Löbau-Zittau), gefolgt vom Familienbetrieb Siegmar Krause aus
Hohwald (LKrs. Sächsische Schweiz).

In der Rubrik "Vereine und Verbände" ging der erste Preis an den
Landschaftspflegeverband "Oberes Vogtland" e.V. Platz zwei teilten sich Marsdorfer
e.V./Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf (LKrs. Meißen) und der Landesverein
Sächsischer Heimatschutz, Regionalgruppe Bautzen. Einen Sonderpreis erhielt das
Grünflächenamt der Stadt Leipzig. Die ersten Plätze sind mit jeweils 4.000 Euro
dotiert, für die zweiten Plätze gab es 2.000 Euro.

Landgut Eckartsberg
Dem Bemühen der Eckartsberger ist es zu verdanken, dass die einzige
Feldhamsterpopulation in der Oberlausitz gerettet wurde. Aber auch zahlreiche
andere, zum Teil bedrohte Tierarten wie Steinkauz, Schleiereule, Kiebitz
profitierten von dem Engagement der Landgut-Mitarbeiter. Vor allem durch die
pfluglose Feldbestellung und dadurch, dass einzelne Flächen nicht jährlich
bestellt werden, konnte der Lebensraum der bedrohten Arten erhalten werden.

Familienbetrieb Siegmar Krause
Die ehemals unbearbeitete Hoffläche des familienbetriebes wurde mit zahlreichen
Biotopen gestaltet. Jetzt ist sie nicht nur optisch eine Augenweide, sondern sie
bietet durch neuangelegte Hecken, sanierte Teiche, bepflanzte Flutgräben und
naturschutzgerechte Beweidung zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine neue
Heimat.

Marsdorfer e.V. und die Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf
Viel Freizeit haben die Mitglieder des Vereins und der Fachgruppe investiert, um
durch Hecken- und Baumpflanzungen aus einem gehölzarmen Landschaftsteil der
Moritzburger Kleinkuppenlandschaft ein Biotop zu machen. Die Anlage ist nach
historischem Vorbild gestaltet, sie verläuft entlang ehemals sichtbarer
Grundstücksgrenzen. Ziel ist es, eines Tages die charakteristische
Kulturlandschaft wiederherzustellen.

Der Landschaftspflegeverband 'Oberes Vogtland' e.V. hat sich ganz besonders für
den Erhalt von Streuobstwiesen im Vogtland stark gemacht. Das Engagement reicht
von der Erfassung und Neuanlage von Streuobstbeständen hin zur praktischen
Umsetzung von Pflege- und Nutzungskonzepten. Besonders Augenmerk haben die
Vereinsmitglieder auf alte Apfelsorten gelegt. Durch die Errichtung einer
Obstannahmestelle konnte die Nachfrage nach typischen heimischen Apfelsorten
gesteigert werden. Mittlerweile ist so mancher Vogtländer stolz auf die alten und
selten gewordenen Apfelsorten in seinem Garten.

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Regionalgruppe Bautzen/Oberlausitz e.V.
wird für die erfolgreiche Biotopvernetzung durch Anlage und Pflege einer
Benjeshecke (Aufschichtung von Zweigen und Baumverschnitt) außerhalb eines
Schutzgebietes ausgezeichnet. Benjeshecken bieten als ein vom Menschen angelegtes
Biotopverbundsystem vielen, zum Teil auch bedrohten Tier- und Pflanzenarten, einen
idealen Lebensraum.

Grünflächenamt der Stadt Leipzig, Abteilung Stadtforsten
Der Leipziger Auenwald ist gekennzeichnet durch seine einmalige Artenvielfalt. Ein
herausragender, schützenswerter Naturraum. Die Stadt Leipzig hat sich zum Ziel
gestellt, den Auenwald zu erhalten, zu schützen und geschädigte Teile zu
regenerieren. Waldumbaumaßnahmen, die die Stadt hier durchgeführt hat, sind
vorbildlich und sollen andere Waldbesitzer zum Nachahmen anregen. Durch eine
gezielte Bewirtschaftung wird die Vitalität der Alteichen verbessert, die
Baumartenvielfalt gesichert und die hartholzauentypischen Flora und Fauna
gefördert. Hervorzuheben ist, dass sich die ökonomische Bilanz des Forstbetriebes
durch all diese Maßnahmen nicht verschlechtert hat.

Links zum Thema Umweltpreise,
Links zum Bundesland Sachsen.

 


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