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@grar.de Aktuell - 22.11.2002

Weihnachtsbaumsaison läuft an

Rund 350 Mio. Euro Umsatz


Berlin (agrar.de) - Wie in jedem Jahr beginnt zum ersten Advent wieder das
Geschäft mit Weihnachtsbäumen und Schmuckreisig. 'Wer dem Wald etwas Gutes tun
möchte, der geht zu einem Waldbesitzer oder einem Forstamt und kauft dort seinen
Weihnachtsbaum für die kommenden Festtage. Nur so hat er die Gewähr, dass der Baum
aus der Region stammt und somit ökologisch verträglich eingeschlagen und auf
kurzen Wegen transportiert wurde', sagte die Geschäftsführerin der
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Dr. Ute
Seeling in Berlin. In den nächsten Wochen werden in Deutschland rund 25 Mio.
Weihnachtsbäume verkauft. Dazu kommen 14.000 Tonnen Tannengrün.

80 Prozent der Bäume und Zweige, die die Weihnachtszimmer schmücken, kommen aus
Deutschland. Die restlichen 20 Prozent werden überwiegend aus Dänemark und Irland
importiert. Davon stammt 1/3 aus dem Wald, rund 2/3 werden in
Weihnachtsbaumkulturen angezogen.

'Der Großteil der Weihnachtsbäume fällt bei Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen in
Jungbeständen an. Bei der Pflege dieser Forstkulturen müssen jedes Jahr Bäume
entfernt werden, damit der verbleibende Baumbestand ausreichend Raum und Licht
erhält, um kräftig und widerstandsfähig zu werden. Um beispielsweise je Hektar
einen Bestand von 300 ausgewachsenen Fichten aufzubauen, müssten mindestens 3.000
bis 5.000 Setzlinge gepflanzt werden,' erklärte Dr. Seeling das Verfahren zur
Gewinnung von Weihnachtsbäumen im Wald.

Die AGDW empfiehlt heimische Bäume zum Kauf. Diese haben gegenüber Importware
entscheidende Vorteile. Kurze Transportwege sorgen für die notwendige Frische und
Haltbarkeit des Baumes und gewährleisten einen günstigen Preis. Damit ist ein
heimischer Christbaum auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Für die
Waldbesitzer bietet das Weihnachtsbaumgeschäft eine attraktive Gelegenheit zur
Direktvermarktung ab Hof oder Wald. So ist es bei vielen Waldbauern möglich, mit
in den Wald zu gehen und den Weihnachtsbaum selbst zu schlagen. Viele
Forstbetriebe haben sich darauf eingerichtet, auf stimmungsvollen Weihnachts oder
Waldmärkten die frisch geschlagenen Bäume direkt ab Hof anzubieten. Ein Großteil
der Bäume findet auch über Bau- oder Gartenmärkte seinen Weg in die privaten
Haushalte.

'Ärgerlich sind die Waldbesitzer allerdings über die steigende
Selbstbedienungsmentalität in deutschen Wäldern. Ein geklauter Baum passt wohl
kaum zu einem Weihnachtsfest. Man bringt sich und die Familienforstbetriebe, für
die das Weihnachtsbaumgeschäft mit einem Umsatz von annähernd 350 Mio. Euro ein
wichtiges Standbein geworden ist, um die wirkliche Weihnachtsfreude,' erläuterte
Dr. Seeling.

Gegenüber dem Vorjahr sind die Preise für Weihnachtsbäume zunächst stabil
geblieben und liegen je nach Baumart zwischen 3,- und 14,- Euro je Meter. Aufgrund
der Steuerbeschlüsse der Regierungskoalition ist allerdings zu erwarten, dass bei
Streichung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Weihnachtsbäume Holzprodukte
die ursprünglichen Preise nicht gehalten werden können.

Der beliebteste Weihnachtsbaum in Deutschland ist nach wie vor die Fichte. Dennoch
sind Edelgewächse wie die Nordmannstanne oder auch langnadelige Kiefernarten trotz
eines deutlich höheren Preises auf dem Vormarsch.

Links zum Thema Wald und Forst.

 


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