Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 21.11.2002

DBV: Volker Hauff: Kooperation statt Konfrontation beim Gewässerschutz


Berlin (agrar.de) - Eine verstärkte Zusammenarbeit und Kooperation zwischen
Landwirtschaft und Wasserwirtschaft wurde auf dem Perspektivforum des Deutschen
Bauernverbandes (DBV) zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie einhellig
als 'Königsweg' für Fortschritte beim Gewässerschutz betrachtet. Partnerschaften
und Allianzen erhalten auch für die generelle Weiterentwicklung des Umweltschutzes
im Sinne einer Nachhaltigkeitspolitik zunehmende Bedeutung. Diese Auffassung
vertrat der Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Dr. Volker Hauff,
Forschungs- und Verkehrsminister a.D., als Gastredner des DBV-Perspektivforums.
Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg sei deutlich geworden, dass nur mit
Runden Tischen, Expertisen oder dem Appell an die aufgeklärten Eigeninteressen in
Wirtschaft und Politik nicht das erreicht werde, was nötig sei, um voranzukommen,
stellte Hauff fest.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung setzt sich für eine unternehmerische,
nachhaltige Landwirtschaft ein, die Lebensmittel aus erster Hand bietet und
maßgeblich von bäuerlichen Familien getragen wird. Deshalb müsse der gesamten
Landwirtschaft eine ökologische, soziale und wirtschaftliche Perspektive geboten
werden. Leitlinie sei, die Marktorientierung der Landwirtschaft zu erhalten. Dabei
müsse die Landwirtschaft nicht ohne Ausgleichszahlungen auskommen. Der Rat habe
deshalb der Bundesregierung widersprochen, als sie eine nachhaltige Landwirtschaft
allein mit dem Indikator 'Anteil des Ökolandbaus' beschreiben wollte.

Nach Auffassung des Rates muss sich eine Messgröße zur Nachhaltigkeit an die
Landwirtschaft in ihrer gesamten Breite richten. Nachhaltigkeit bedeute, dass
etwas nur zu managen sei, was man auch messen könne. Dem sei die Bundesregierung
in der Nachhaltigkeitsstrategie jedoch nur partiell gefolgt, stellte Hauff fest.
Der Konflikt mit der Regierung habe dazu geführt, dass der
Landwirtschafts-Vertreter im Rat, Philipp Freiherr von dem Bussche, als
Ratsmitglied zurückgetreten sei. Hauff bedauerte diese Entwicklung, da er über die
landwirtschaftlichen Zusammenhänge und Belange sehr sachdienlich informiert habe.
Schließlich stamme der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Land- und
Forstwirtschaft.

Hauff sprach den Verbänden und den Menschen, die sich engagieren, eine besondere
Rolle für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft zu. Streit,
Auseinandersetzung und Diskussionen seien nötig, doch müsse es ein Streit in der
Sache sein und kein populistisches Scheingefecht. Das Aushandeln von Strategien
für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und für mehr Umweltschutz müsse
ergebnisoffen begonnen werden. Hauff appellierte an die Courage und den Mut der
Verantwortlichen in den Verbänden, aber auch jedes Einzelnen in der Gesellschaft,
gefundene Problemlösungen im Umweltschutz auch anzugehen.

Links zum Thema Wasser,
Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de