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@grar.de Aktuell - 21.11.2002

Grillitsch: Nach Windwurf Panik vermeiden und auf bewährte Partnerschaften setzen

Bauernbund: Österreichs Waldzustand ist hervorragend und nicht die Ursache für die Schäden


Wien (agrar.de) - Mit rund 3 Mio. Festmeter Holz liegen nach dem Föhnsturm der
letzten Tage rund 20 Prozent des Jahreseinschlages der österreichischen
Forstwirtschaft am Boden. Besonders schwer betroffen sind dabei die Bundesländer
Tirol, Salzburg und Steiermark. Zusätzlicher großer Schaden ist durch die Art des
Windwurfes zu beklagen: das entstandene Bruchholz kann nur mehr als billiges
Brenn- und Faserholz verkauft werden. Der genaue Gesamtschaden durch den jüngsten
Sturm ist noch nicht abzuschätzen.

'Wichtig ist es jetzt - wie immer in solchen Situationen - in Ruhe die Situation
zu analysieren und Panikaktionen zu vermeiden und alle Aktivitäten im Markt zu
koordinieren und bestmögliche Synergien zu suchen. Die österreichische
Forstwirtschaft setzt dabei auf die bewährte, gute Partnerschaft mit der Säge- und
Papierindustrie. Entsprechende Marktgespräche sind bereits in Vorbereitung'
betont Fritz Grillitsch, Präsident des Österreichischen Bauernbundes und
Vorsitzender des Forstausschusses in der Präsidentenkonferenz der
Landwirtschaftskammern.

'Nichts zu tun haben die Windwürfe allerdings mit der vom Umweltbundesamt
veröffentlichten sogenannten ´Roten Liste gefährdeter Waldtypen'. Die Stürme, die
in den letzten Jahren verstärkt aufgetreten sind, haben einfach eine solche
Intensität entwickelt, dass auch der gesündeste Wald nicht standhalten konnte. Die
schwersten Schäden gibt es diesmal nachweislich in und rund um Nationalparke und
in Schutzwäldern mit höchster Biodiversität und nicht im Wirtschaftswald. Es kommt
nicht von ungefähr, dass die österreichische Forstwirtschaft Vorbild und
Lehrmeister für Forstexperten aus der ganzen Welt ist.

Wo allerdings der Hebel angesetzt werden muss, ist die Klimaschutzpolitik. Es
reicht nicht, dass alleine das kleine Land Österreich einschneidende Maßnahmen
setzt, wenn der wesentlich größere Rest der Welt weitermacht wie bisher. Hier sind
besonders die großen Staaten aufgefordert, umzudenken. Was wir für Österreich
verstärkt fordern und unterstützen, ist eine Forcierung nachwachsender
Rohstoffe. Die Verwendung von Biomasse (z.B. Hackschnitzel, Pellets) ist der beste
Klimaschutz überhaupt' stellt Grillitsch weiter fest.

Die Aufräumarbeiten nach dem schweren Windwurf sind bereit voll im Gange. Das
Bundesheer ist dabei unverzichtbarer Partner und die wirtschaftliche Unterstützung
durch Bund und Land ist wichtig. Die schweren wirtschaftlichen Einbussen sind für
die Betroffenen enorm. Ungerechtfertigte Schuldzuweisungen durch selbsternannte
Experten sind jedenfalls in solch schwierigen Situationen mehr als entbehrlich.

Links zum Thema Wald und Forst,
Links zum Land Österreich.

 


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