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@grar.de Aktuell - 18.11.2002

Kommissionsbericht vergleicht Tierschutzstandards in EU und Drittländern

Trotz Unterschiede soll Verschlechterung vermieden werden


Brüssel (agrar.de) - Die Europäische Kommission hat heute eine Mitteilung
an den Rat und das Europäische Parlament angenommen, in der die
Tierschutzstandards innerhalb der EU mit denen in Drittländern, die Handelspartner
der Gemeinschaft sind, verglichen werden. Der Bericht untersucht auch die Frage,
wie mögliche Wettbewerbsnachteile und damit eine Nivellierung der Standards nach
unten vermieden werden können.

Die Kommission sammelt seit 1999 Informationen über die Tierschutzvorschriften von
73 Ländern, die mit der EU im Bereich Tiere und tierische Erzeugnisse Handel
treiben. Bei der Auswertung hat sich herausgestellt, dass es keinen
internationalen Konsens zur Rolle des Tierschutzes gibt und die EU-Vorschriften
nicht ohne weiteres mit den Standards in Drittländern verglichen werden können.

Der Bericht befasst sich insbesondere auch mit der Frage, ob die unterschiedlichen
Tierschutzbestimmungen zu Wettbewerbsnachteilen führen. Diese sind nach den
vorliegenden Daten am ehesten bei den intensiveren Formen der landwirtschaftlichen
Produktion und dort insbesondere im Schweine- und Geflügelfleischsektor
festzustellen.

Ausgehend von der Annahme, dass Wettbewerbsverzerrungen (ob zum Vorteil oder zum
Nachteil der Erzeuger in der EU) eindeutig die Gefahr bergen, dass strengere
Tierschutzbestimmungen ausgehöhlt werden, wird in dem Bericht geprüft, auf welche
Weise sich eine solche Entwicklung vermeiden lässt:

- Marktmechanismen die Verbraucher sind zunehmend bereit, für 'ethische' Produkte
mehr zu zahlen

- Dialog auf internationaler Ebene mit dem Ziel, dem Tierschutz zu mehr
Anerkennung zu verhelfen, insbesondere im Rahmen des internationalen
Tierseuchenamts und des Europarats

- Förderung besserer Tierschutzstandards in bilateralen und künftig auch in
multilateralen Handelsabkommen

- Verbesserung der freiwilligen und obligatorischen Kennzeichnungsvorschriften, um
dem Wunsch der Verbraucher nach besseren Tierschutzstandards Rechnung zu tragen

- Verbesserung des Stellenwerts des Tierschutzes in der EU-Agrarpolitik als Teil
der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (Stichwort 'Qualität statt Quantität')

Im Bericht werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen untersucht, wobei
insbesondere die Auswirkungen der Tierschutzes auf Tiergesundheit,
Lebensmittelsicherheit und Verbraucheranliegen berücksichtigt werden. Der Bericht
kommt zu dem Schluss, dass umfassende Bemühungen erforderlich sind, um der
Komplexität der Tierschutzthematik und seiner ethischen und kulturellen Dimension
gerecht zu werden.

Der vollständige Text des Dokuments ist im Internet abrufbar.

Links zum Thema Tierschutz,
Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


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