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@grar.de Aktuell - 16.11.2002

Bayern: Jedes zehnte Lebensmittel GVO-positiv


München (agrar.de) - In etwa jedem zehnten soja- oder maishaltiger Lebensmittel
sind Bestandteile gentechnisch veränderter Pflanzen nachweisbar. Das geht aus dem
Jahresbericht 2001 des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und
Lebensmittelüberwachung
hervor. In einigen Fällen lag der GVO-Anteil über 1
Prozent. Keines der Produkte war gekennzeichnet.

In Deutschland ist die amtliche Lebensmittelüberwachung Aufgabe der Bundesländer.
Deren Ämter kontrollieren auch die Einhaltung der Gentechnik-Kennzeichnung. In den
Jahren 2000 und 2001 untersuchte das Bayrische Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelüberwachung knapp 4000 mais- und sojahaltige Lebensmittel.
Eine Kennzeichnung ist dann vorgeschrieben, wenn in einem Lebensmittel ein
GVO-Anteil von mehr als 1 Prozent nachweisbar ist. Geringere Anteile sind nicht
kennzeichnungspflichtig, sofern die GVO-Anteile zufällig und unbeabsichtigt in das
Lebensmittelprodukt gelangt sind. Unter 0,1 Prozent gelten GVO-Anteile ohne
weiteren Nachweis als zufällig.

Soja

In den Jahren 2000 und 2001 untersuchten die bayrischen Kontrolleure 2083
sojahaltige Lebensmittel, wie etwa Brot, Backwaren, Desserts, Fertiggerichte,
Säuglings- und Diätnahrung. In 267 Produkten (12,8 Prozent) wurden Bestandteile
aus gentechnisch veränderten Sojabohnen (RoundupReady- Herbizidresistenz)
nachgewiesen. Gegenüber 2000 stieg der Anteil der Produkte mit einem positiven
Nachweis von 9 Prozent auf 17 Prozent. In 31 Proben (11,6 Prozent) überstieg der
gemessene GVO-Anteil den Schwellenwert von 1 Prozent. Kein Produkt war
ordnungsgemäß gekennzeichnet. Bei 115 Proben (43,1 Prozent) lag der Anteil
transgener DNA zwischen 0,1 Prozent und 1,0 Prozent. In 121 Fällen (45,3 Prozent)
lag der Anteil unter 0,1 Prozent bzw. war nicht quantifizierbar.

Mais

2000 und 2001 prüfte die Bayrische Behörde 1726 maishaltige Lebensmittel auf
Bestandteile aus verschiedenen herbizidtoleranten oder insektenresistenten
GVO-Maissorten (Bt 176, Bt 11, MON 810, T25). Analysiert wurden etwa Backwaren,
Knabbergebäck, Chips, Fertiggerichte oder Maismehl. In 156 Lebensmittelprodukten
(9 Prozent) konnte GVO-Mais festgestellt werden. In 5 Fällen (3,2 Prozent)
überschritt der GVO-Anteil die 1,0 Prozent-Schwelle. Bei 32 Proben (20,5 Prozent)
lag der Anteil transgener DNA zwischen 0,1 Prozent und 1,0 Prozent. In 119
Produkten lag der nachweisbare GVO-Anteil unter 0,1 Prozent.

Auch in fünf Bio-Produkten wurde GVO-Soja, in einem GVO-Mais nachgewiesen (in
2001) - bei zwei Produkten betrug der Anteil 4 Prozent bzw. 10 Prozent, bei den
übrigen lag er unter 1 Prozent. Die Produkte waren mit Hinweisen wie 'aus
kontrolliert ökologischem Anbau' oder 'ohne Gentechnik' deklariert.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Lebensmittelqualität und Kontrolle.

 


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