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@grar.de Aktuell - 14.11.2002

Wert der Holzasche als Düngemittel erkennen

Empfehlungen für Aufnahme in Düngemittelverordnung erarbeitet


Gülzow (agrar.de) - Holzasche verdient es, in der neuen Düngemittelverordnung
Berücksichtigungzu finden. Das ermittelten die Bodenkundler der Forstlichen
Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg
im Auftrag der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Denn die Asche unbehandelter Hölzer kann
nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Kompensationskalkung von Wäldern leisten.
Für das Restprodukt der energetischen Nutzung fände sich damit auch endlich eine
sinnvolle Lösung.

Bislang gibt es nämlich keine verbindlichen Regelungen für die Nutzung von
Holzasche als Dünger. Den Betreibern der Bioenergieanlagen bleibt daher nur die
teure Deponierung der Asche. Erste Chance, daran etwas zu ändern ist die
Novellierung der Düngemittelverordnung. Deshalb hat die FNR die Bodenkundler aus
Freiburg damit beauftragt, die Holzasche und ihre Auswirkungen auf den Waldboden
zu untersuchen.

Sechs Jahre lang untersuchten die Freiburger im Labor aber auch an mehreren
Waldstandorten die mittelfristigen Auswirkungen der Ascheausbringung. Sie
unterschieden nach Verbrennungsmaterial und –technik, führten aber auch Vergleiche
mit herkömmlichen Düngemaßnahmen wie z.B. der Kalkausbringung durch. Die
Ergebnisse belegen, dass die Holzaschedüngung durchaus Sinn macht. Da Holzasche
stark basisch ist, kann sie beispielsweise erheblich dazu beitragen, die
Pufferkapazität versauerter Waldböden zu verbessern. Ihre hohe Löslichkeit sorgt
außerdem für rasche und gute Wirkung der Düngung.

Eine strenge Qualitätsnorm und vorgegebene Regeln bei der Ausbringung der Asche im
Wald sind allerdings nötig, damit die Umwelt von diesem Stoffkreislauf profitieren
kann. Denn je nach Brennmaterial reichern sich in der Asche unterschiedliche
Schwermetalle an. Um ihren Gehalt zu verringern, empfehlen die Freiburger, nur
Brennraumaschen aus reinem Waldholz zu Düngezwecken zu verwenden. Mit festen
Grenzwerten für Blei, Chrom , Nickel und Cadmium legen sie darüber hinaus fest
welche Aschen ausgebracht werden sollten und welche nicht.

Da Chrom (VI) ein hohes ökotoxologisches Risiko darstellen kann, schenkten die
Wissenschaftler diesem Schwermetall besondere Aufmerksamkeit. Für die Düngung in
Wäldern konnten sie grünes Licht geben: denn auf saure Waldböden mit hohem
Humusgehalt aufgebracht, wird Chrom (VI) schnell zum ungiftigen Chrom (III)
reduziert.

Das Fazit der Bodenkundler: zu maximal 30 Prozent der Bodenschutzkalkung
beigemischt und bei einer Gesamtmenge von maximal 2,5 Tonnen pro Hektar alle 15
Jahre kann die Holzasche einen sinnvollen Beitrag dazu leisten, die Qualität des
Waldbodens zu verbessern. Die Grundlagen sind also geschaffen, klare Vorgaben
formuliert, die so auch bei der Novellierung der Düngemittelverordnung
berücksichtigt werden können.

Links zum Thema Energie,
Links zum Thema Düngung.

 


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