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@grar.de Aktuell - 08.11.2002

Mecklenburg-Vorpommern: Böden in Überschwemmungsgebieten wurden untersucht

Beeinträchtigung des Bodens in 'gewohnter' Weise nachgewiesen - Verwendung des Weidegrases zur Fütterung nicht zulässig


Schwerin (agrar.de) - Das Landwirtschaftsministerium
Mecklenburg-Vorpommerns hatte nach Abklingen des Elbehochwassers die
Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt LUFA Rostock beauftragt,
Boden-, Schlamm- und Weidegrasproben von den ehemals überschwemmten Flächen auf
mögliche Kontaminationen mit Schwermetallen, Dioxinen bzw. Wirkstoffen von
Pflanzenschutzmitteln und mikrobiologischen Belastungen zu untersuchen. Diese
Ergebnisse liegen nun vor. Demnach liegen die Dioxinbelastungen der Böden auf den
Polderflächen im Bereich Dömitz/Boizenburg im Bereich des Grenzwertes für
Klärschlamm. Sie sind damit relativ hoch. Jedoch konnte eine gravierende
Verschlechterung des Bodens durch das Elbehochwasser nicht nachgewiesen werden.
Ähnliche Werte wurden auch in den anderen Bundesländern in Elbböden zwischen Elbe
und Vordeich festgestellt. Die Schlammproben wiesen vergleichbar hohe Werte wie
die Bodenproben auf. In Abhängigkeit von der Verschmutzung des Weidegrases wurde
auch in diesen Proben Dioxin nachgewiesen, ebenso Schwermetalle wie Cadmium und
Quecksilber.

Die Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und mikrobiologische Belastungen
ergaben keine aktuelle Kontamination durch das Elbehochwasser im August/September
2002.

Die LUFA kommt in ihrem Untersuchungsbericht zu der Schlussfolgerung, dass das
Hochwasser die Böden in den Überschwemmungsgebieten in 'gewohnter' Weise
beeinträchtigt hat. Maßnahmen nach dem Bodenschutzrecht seien nicht notwendig.
Eine Verfütterung des Weidegrases zwischen Elbe und Deich ist allerdings nicht
zulässig. Soweit die Flächen befahrbar sind, sollte der Aufwuchs gemäht und
gehäckselt werden und auf den Flächen verbleiben.

'Da eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen nach dem Hochwasser nicht
stattgefunden hat, können wir eine direkte Beeinträchtigung des Futters und damit
auch des Nutzviehs ausschließen. Aus Vorsorgegründen wird auch der erste Aufwuchs
im Frühjahr 2003 stichprobenartig auf Schadstoffe untersucht werden', erklärt
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Links zum Thema Hochwasser,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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