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@grar.de Aktuell - 05.11.2002

Verbraucher vertrauen Landwirten heute mehr als vor fünf Jahren

Emnid-Studie analysiert öffentliche Meinung über Landwirtschaft


Bonn (agrar.de) - Die deutsche Bevölkerung hat heute von den Landwirten eine
bessere Meinung als vor fünf Jahren. Das Vertrauen gegenüber der Landwirtschaft
hat zugenommen, auch wenn die Produktionsmethoden kritisch hinterfragt werden.
Gestiegen ist auch der Anteil der Bevölkerung, der die Umwelt- und
Tierschutzleistungen der Landwirte anerkennt. Zu diesem Ergebnis kommt eine
repräsentativen Meinungsumfrage des Emnid-Institutes, die der Verein
information.medien.agrar (i.m.a) in Auftrag gegeben hat. Die
Meinungsumfrage wird regelmäßig seit 1978 durchgeführt.

Das Interesse an landwirtschaftlichen Themen hat bei den Verbrauchern in den
vergange-nen Jahren zugenommen, vor allem interessiert die Nahrungsmittelqualität
und die Tier-haltung. Für die Mehrzahl der Bevölkerung sind die deutschen
Landwirte in der EU Vorreiter beim Umwelt- (63 Prozent), Tier- (60 Prozent) und
Verbraucherschutz (51 Prozent). Bei den eigenen Ver-brauchern genießen die
deutschen Bauern im Vergleich zu ihren EU-Konkurrenten eine herausragende
Vertrauensstellung: 74 Prozent der Bevölkerung vertrauen ihnen. Dabei schätzt die
Mehrheit der Bevölkerung die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, die
entscheidend die deutsche Kultur mitprägt (77 Prozent), die
Nahrungsmittelversorgung sichert (57 Prozent) und wertvolle Rohstoffe für die
Industrie liefert (54 Prozent). Nicht von ungefähr plädieren deshalb 61 Prozent
der Deutschen dafür, dass die Landwirtschaft mehr Unterstützung von Staat und
Politik erhalten soll.

Nach mehrheitlicher Verbrauchermeinung wirtschaften deutsche Landwirte modern,
tier- wie umweltfreundlich und erzeugen preiswerte Qualitätsprodukte. Jeder zweite
Bundesbürger ist der Überzeugung, dass Landwirte die Landschaft pflegen und
erhalten. 1997 waren erst 43 Prozent dieser Meinung. Einen verantwortungsvollen
Umgang mit Tieren bescheinigen 45 Prozent der Bevölkerung (1997: 35 Prozent). Dass
Landwirte beim technischen Fortschritt auf der Höhe sind, attestieren fast zwei
Drittel der Bevölkerung, vor fünf Jahren hatten erst 45 Prozent diese Meinung.

Nach wie vor kritisch hinterfragen die Bundesbürger besonders die Haltung von
Nutztieren und den Einsatz von Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln. So glauben
28 Prozent der Bevölkerung, dass die Tiere in den landwirtschaftlichen Betrieben
heute 'weniger artgerecht gehalten werden' als früher. Diese Meinung steht auch im
engen Zusammenhang mit dem Begriff 'Massentierhaltung': 37 Prozent der Bevölkerung
halten die Aufstallung von maximal 100 Schweinen für die 'ideale
Tierbestandsgröße'. Mehr als jeder dritte Bundesbürger lehnt eine Tierhaltung in
großen Beständen ab, dafür sollten Eier, Fleisch und Milch teurer werden.

Wie bilden sich die Verbraucher ihre Meinung zur Landwirtschaft? Die eigene
Beobachtung, also der Kontakt zum Landwirt auf dem Wochenmarkt, auf dem Acker und
im Stall oder beim Gespräch, nimmt mit 77 Prozent die führende Informationsquelle
über die Landwirtschaft ein, gefolgt von den Medien (Fernsehen, 71 Prozent und
Tageszeitungen 65 Prozent).

Und welche landwirtschaftliche Themen interessieren die Bundesbürger besonders?
Die 'Qualität der Produkte' (95 Prozent) und der 'Umgang mit Tieren' (91 %) werden
am häufigsten genannt. Danach finden Themen wie 'Transparenz der Produktion von
Lebensmitteln' (79 Prozent), 'Biologischer Landbau' (78 Prozent), 'Leben auf dem
Land' (68 Prozent) und die 'Technik in der Landwirtschaft' (58 Prozent)
vorrangiges Interesse. Den 'Alltag des Landwirtes' hält jeder zweite Befragte (54
Prozent) für ein spannendes Thema.

Weitere Informationen über die Emnidstudie bei der i.m.a.-information.medien.agrar
e.V., Konstantinstraße 90, 53179 Bonn, Tel.: 0228-9799370, Fax: 0228-9799375,
E-Mail.

 


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