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@grar.de Aktuell - 05.11.2002

Keppelhoff-Wiechert: Verbraucherschutz beginnt bei der Tiernahrung


Luxemburg (agrar.de) - Erfreut hat Berichterstatterin Hedwig Keppelhoff-Wiechert
(EVP-ED/CDU) das heutige Abstimmungsergebnis im Agrarausschuß des Europäischen
Parlaments über ihren Bericht zum Thema Zusatzstoffe in der Tiernahrung
aufgenommen. So konnte nicht nur das Ziel einer grundsätzlichen Beschränkung von
Zusatzstoffen in der Tiernahrung ab dem Jahre 2006 erreicht, sondern auch ein
generelles Verbot der Beimischung von Antibiotika durchgesetzt werden. Nach dem
Willen des federführenden Agrarausschusses sollen zukünftig nur noch sogenannte
Kokzidiostika und Histomonostatika als Ausnahmen zulässig sein. Da mittlerweile
auch Kreuzresistenzen zu Humanpräparaten nicht mehr ausgeschlossen werden könnten,
habe hier im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes erheblicher
Handlungsbedarf bestanden.

Die EVP-Agrarpolitikerin unterstrich, daß die Verwendung dieser beiden
Zusatzstoffe als ständige Beimischung in Futtermitteln ebenso wie im Trinkwasser
zunächst auf fünf Jahre befristet unerläßlich sei, da Kokzidiose bei Hühnern und
die Schwarzkopfkrankheit bei Puten dadurch vermieden werden könnten. Bei einer
Verwendung von Kokzidiostatika als Futtermittelzusatz bleibe eine angemessene
Dosierung gewährleistet, um eine erhöhte Sterblichkeitsrate in der Geflügelzucht
zu unterbinden. Bei einem Verbot würden diese Substanzen dagegen womöglich
präventivmedizinisch über tierärztliche Verschreibungen in das Tierfutter
gelangen, was nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu höheren Dosierungen
führen könne.

Das im Verordnungsentwurf der EU-Kommission ebenfalls vorgesehene Verbot der
letzten vier noch verbliebenen antibiotischen Wachstumsförderer sei jedoch
folgerichtig, zumal die bisher vorbeugend und ohne umfassende tierärztliche
Kontrolle durchgeführte Beimischung von Zusatzstoffen inzwischen zu einer
bedenklich wachsenden Immunisierung beim Geflügel geführt habe. Nicht zuletzt vor
dem Hintergrund der Futtermittelskandale in den letzten Jahren stünden die
Verbraucher jeglichen Beimischungen im Tierfutter aber immer skeptischer
gegenüber. Die CDU-Europaabgeordnete aus dem Münsterland zeigte sich deshalb
zuversichtlich, daß das mitentscheidende Europäische Parlament in der
Plenarabstimmung dem heutigen Votum des Agrarausschusses folgen wird.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Tierernährung.


 


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