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@grar.de Aktuell - 05.11.2002

Waldschäden im Saarland haben nicht weiter zugenommen

Umweltminister Stefan Mörsdorf stellt Waldschadensbericht 2002 vor


Saarbrücken (agrar.de) - Die Waldschäden im Saarland haben in diesem Jahr nicht
weiter zugenommen. Gut die Hälfte (52 Prozent) aller Waldbäume im Saarland sind so
vital, dass äußerlich keine Schädigung zu erkennen ist. Allerdings ist jeder 10.
Baum durch Blatt und Nadelverluste deutlich geschädigt. Das sind die
Hauptergebnisse der Waldschadenserhebung 2002, die Umweltminister Stefan Mörsdorf
heute vorstellte.

'Es besteht insgesamt noch kein Grund zur Entwarnung für den Wald, doch
erfreuerlicherweise können wir doch eine gewisse Entspannung feststellen. Denn
noch Mitte der 90er Jahre waren doppelt so viele Waldbäume (23 Prozent) deutlich
geschädigt als heute (11 Prozent)', so Minister Mörsdorf zu den vorliegenden
Ergebnissen. Dass dieser erfreuliche Trend festzustellen ist, liegt, so der
Minister 'auch daran, dass wir eine Reihe von nassen Sommern hatten, also eine
Witterung, wie der Wald sie mag'.

Problemkind im Saar-Wald ist und bleibt allerdings die Buche, die im 'Buchenland'
Saarland eine besondere Rolle spielt: Bei der Buche sind die deutlichen Schäden
von 23 auf 27 Prozent angestiegen. Besonders betroffen sind ältere Bestände, wo
die Schäden besonders hoch sind.

Eher gegenläufig ist das Bild bei der Eiche, wo nur noch jeder 20. Baum deutlich
geschädigt ist. 1988, auf dem Höchststand der Schäden, war jede dritte Eiche
deutlich krank.

Während der Waldzustand sich insgesamt offenbar stabilisiert hat, sind nach wie
vor die Bodenversauerung und die schlechte Nährstoffversorgung der Bäume ein
Problem. Eine Folge sind Wurzelschäden und das Absterben besonders der tief
reichenden Wurzeln. Wenn es in den nächsten Jahren also wieder trockenere Sommer
geben sollte, muss man befürchten, dass die Waldschäden wegen gestörter Wasser-
und Nährstoffaufnahme rasch wieder zunehmen können.

Was die Einträge von Schadstoffen in die Böden angeht, gibt es jedoch auch einen
erfreulichen Trend: So hat der Eintrag von Schwefelverbindungen in die Waldböden,
der seit Jahren deutlich rückläufig ist, auch im Jahr 2001 weiter abgenommen. Bei
den Stickstoffeinträgen zeigt sich erstmals ein leichter Abwärtstrend. Dennoch
liegen die Mengen an Stickstoffverbindungen, die in die saarländischen Wälder
eingetragen werden, immer noch weit über der Grenze, die das Ökosystem auf Dauer
verkraften kann.

Weil sich gerade beim Bodenzustand gewisse Trends heraus kristallisieren, die sich
über Jahre hinaus sehr gleichmäßig weiter entwickeln, prüft das Umweltministerium
derzeit, inwieweit das forstliche Monitoring an diese Entwicklungen angepasst
werden kann. 'Wenn sich die Werte über Jahre hinweg nur wenig ändern, müssen wir
nicht jeden Monat Messungen vornehmen. Ich denke deshalb daran, das forstliche
Monitoring sinnvoll mit dem Immissionsmessnetz Saar (IMMESA) zu verknüpfen',
kündigte Umweltminister Mörsdorf an.

Den Waldzustandsbericht 2002 haben das Ministerium für Umwelt, der
Saar-Forst Landesbetrieb und das Institut für Physische
Geographie
der Universität des Saarlandes gemeinsam erstellt. Er kann im
Internet
abgerufen werden.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Saarland.


 


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