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@grar.de Aktuell - 30.10.2002

Niedersachsen: Waldzustandsbericht 2002 vorgestellt

Bartels: Trotz leichter Besserung kein Grund zur Entwarnung


Hannover (agrar.de) - Der Zustand des niedersächsischen Waldes habe sich im
Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, teilte heute Landwirtschaftsminister Uwe
Bartels mit. Ein merklicher Rückgang der Schäden sei in diesem Jahr besonders bei
der Eiche festgestellt worden. Auch bei Kiefer, Fichte und Buche waren die
Schadwerte leicht rückläufig. Trotz der festgestellten Erholungstendenzen könne
alles in allem keine Entwarnung gegeben werden. Ein Viertel der älteren
Waldbestände in Niedersachsen weise deutliche Kronenschäden auf und sei daher in
Belastungssituationen stärker gefährdet. Ein Blick auf den mittlerweile 19jährigen
Zeitverlauf der Waldzustandserhebung lasse besonders bei Buche und Eiche ein
deutlich höheres Schadniveau gegenüber den Werten zu Beginn der 80er Jahre
erkennen, fügte Bartels hinzu.

Als Gesamtergebnis der Waldzustandserhebung 2002 werden über alle
Baumarten und Alter 57 Prozent der Waldfläche ohne sichtbare Schäden (+ 1 Prozent
gegenüber Vorjahr), 31 Prozent (± 0 Prozent) mit schwachen Schäden und 12 Prozent
mit deutlichen Schäden ausgewiesen. Damit hat sich der Flächenanteil deutlicher
Schäden gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent verringert.

Bei den besonders geschädigten älteren, d. h. über 60-jährigen Beständen stellt
sich die Situation wie folgt dar:
Die Buche hat sich im Jahr 2002 nach dem sehr schlechten Ergebnis von 2000 weiter
erholt, der Anteil deutlicher Schäden ging von 35 Prozent im Vorjahr auf 32
Prozent zurück. 2000 lag der Anteil deutlicher Schäden, mit verursacht durch die
sehr starke Buchenmast, noch bei 54 Prozent.

Eine besonders positive Veränderung ist in diesem Jahr bei den älteren Eichen
erkennbar. Hier gibt es einen merklichen Rückgang der deutlichen Schäden um 9
Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Flächenanteil gesunder Alteichen von 9
Prozent im Vorjahr auf nunmehr 14 Prozent. Trotz der diesjährigen markanten
Verbesserung der Belaubungsdichte ist die Eiche mit einem Anteil deutlicher
Schäden von 42 Prozent die am stärksten geschädigte Baumart in Niedersachsen.

Bei den über 60jährigen Fichten hat sich der Kronenzustand in den beiden letzten
Jahren leicht verbessert. Die deutlichen Schäden gingen 2002 um 3 Prozent auf 34
Prozent zurück. Insbesondere im Vergleich zum Zeitraum 1988 bis 1993 (bis zu 55
Prozent deutliche Schäden) ist damit eine erhebliche Verbesserung in der
Kronensituation der Fichte eingetreten.

Die älteren Kiefern zeigen in diesem Jahr ebenfalls eine merkliche Tendenz zu
besseren Kronenzuständen. Die deutlichen Schäden fielen um 3 Prozentpunkte auf 11
Prozent ab.

Entgegen dem Trend bei den Hauptbaumarten war in diesem Jahr bei den sonstigen
Laubbaumarten, insbesondere bei der Birke, eine Verminderung der Belaubungsdichte
festzustellen. Diese Verschlechterung beruht im Wesentlichen auf einer Zunahme der
Kronenverlichtung der Birken. Ursache war ein durch den warm-feuchten
Witterungsverlauf begünstigter sehr starker Pilzbefall.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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