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@grar.de Aktuell - 28.10.2002

DJV, NABU und WWF fordern 'freie Bahn' für Wildtiere

Straßen und Bahntrassen sind tödliche Barrieren


Bonn (agrar.de) - Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV), Naturschutzbund
NABU und Umweltstiftung WWF machen heute auf die gravierenden
Probleme der Wildtiere bei Überquerung von Verkehrswegen aufmerksam. Gerade in den
dunklen Herbst- und Wintermonaten müssten viele Wildtiere ihr Leben auf deutschen
Strassen lassen. Die Bedrohung der Tiere wächst: ihr Lebensraum wird kleiner und
durch Siedlungen, Bahntrassen und Strassen immer mehr zerschnitten.

Mit einem gemeinsamen Positionspapier richten sich die Naturschutzorganisationen
an Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Verkehrsminister Manfred Stolpe. DJV,
NABU und WWF fordern die Verantwortlichen dazu auf, ein nationales Programm zum
Schutz und zur Wiederherstellung von Wanderkorridoren fuer Wildtiere
(Entschneidungsprogramm) zu beschließen. Nur so sei zu gewährleisten, dass sich
Wildtiere künftig ungehindert und gefahrlos in ihren Lebensräumen bewegen könnten.

'Die Lebensräume für wild lebende Tiere werden kleiner und immer stärker
zerstückelt. Stark befahrene Strassen, Bahntrassen und kanalisierte Fließgewässer
stellen für viele Wildtiere unüberwindliche Barrieren dar. Großräumige Wanderungen
von Luchsen, Wildkatzen, Rotwild oder Fischottern werden so unterbunden. Im
Extremfall führt dies dazu, dass die Tiere keine geeigneten Partner finden und
sich nicht mehr vermehren', begründet DJV-Präsident Constantin Freiherr Heereman
das Engagement der Naturschutzorganisationen. Querungshilfen wie Grünbrücken oder
Unterführungen würden in den Niederlanden, der Schweiz oder Österreich viel
häufiger realisiert als in Deutschland.

'Wanderkorridore stellen einen unverzichtbaren Bestandteil des Biotopverbunds dar,
deren Berücksichtigung Teil der gesetzlich vorgeschriebenen Eingriffsminderung
nach dem Bundesnaturschutzgesetz werden muss', erläutert NABU-Präsident Jochen
Flasbarth und fordert eine entsprechende Berücksichtigung bei der derzeitigen
Erarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes 2003.

Carl Albrecht von Treuenfels, Präsident des WWF-Deutschland, fügt hinzu: 'Um den
anhaltenden Artenschwund in Deutschland zu stoppen, brauchen wir dringend eine
Nationale Naturschutzstrategie.' Deutschland müsse einen glaubwürdigen Schritt zur
Umsetzung der Konvention über die Biologische Vielfalt im eigenen Land
unternehmen, so Treuenfels weiter.

Links zum Thema Jagd und Wild.

 


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