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@grar.de Aktuell - 24.10.2002

Bayern: Weniger Schäden bei Eichen, Buchen und Kiefern

Miller legte Waldzustandsbericht 2002 vor


München (agrar.de) – Der Zustand der bayerischen Wälder hat sich leicht
verbessert. Nur mehr 21 Prozent aller Bäume sind deutlich geschädigt, haben also
mehr als ein Viertel ihrer Nadeln oder Blätter verloren. Das sind vier
Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Dennoch gebe es keinen Grund zur
Zufriedenheit, sagte Forstminister Josef Miller bei der Vorstellung des
Waldzustandsberichts im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags. Abgenommen habe
nämlich auch der Anteil der bisher ungeschädigten Bestände von 34 auf 29
Prozentpunkte. Der durchschnittliche Nadel- bzw. Blattverlust liegt daher weiter
wie im Vorjahr bei etwa 20 Prozent.

Erfreulich zurück gegangen ist laut Miller der Anteil deutlicher Schäden bei
Eichen, Buchen und Kiefern – bei Eiche von 24 auf 17 Prozent, bei Buche von 30 auf
21 Prozent und bei Kiefer von 25 auf 16 Prozent. Die Fichte liegt mit 25 Prozent
nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (26 Prozent). Sorgenkind ist mit 50 Prozent
(51 Prozent) nach wie vor die Tanne. Insgesamt sei der Zustand der Wälder stabil,
sagte der Minister. Die Bäume seien in der Lage, sich zu regenerieren.

Wie Miller ausführte, lassen sich die Nadel- und Blattverluste aber nur zum Teil
mit Gewittern oder Stürmen erklären. Luftschadstoffe wie Stickoxide,
Schwefeldioxid und Ozon stellen, wenn auch keine akute Gefährdung, so doch eine
ernstzunehmende Grundbelastung dar. Um Wälder und Waldböden zu stabilisieren, sei
es daher unverzichtbar, die Luftreinhaltepolitik konsequent fortzusetzen.
Schadstoffeinträge und CO2-Emissionen müssten dauerhaft verringert werden. Große
Bedeutung misst der Minister auch dem gezielten Umbau reiner Nadelwälder bei: 'Wir
brauchen standortgerechte, stabile und widerstandsfähige Mischwälder auf ganzer
Fläche.' Die im Freistaat praktizierte nachhaltige Forstwirtschaft und Holznutzung
sei hierfür die entscheidende Voraussetzung. Miller: 'Jeder, der heimisches Holz
verwendet, unterstützt die Waldpflege und leistet damit einen Beitrag zur
Verbesserung unserer Wälder.'

Nach Aussage des Ministers lässt das EU-einheitliche Stichprobenraster von 16 x
16-Kilometern regionale Aussagen nicht zu. Dennoch sei erkennbar, dass sich der
Waldzustand vor allem in den laubholzreichen Wäldern Nordwest-Bayerns verbessert
hat. Besorgniserregend sei nach wie vor die Lage im Hochgebirge – auch wenn sich
einzelne Flächen positiv entwickelt haben. Miller will deshalb die
Schutzwaldsanierung konsequent fortführen, denn: 'Ein intakter und stabiler
Bergwald ist ein natürlicher Schutzschild für die Siedlungsräume.'

Der Waldzustandsbericht basiert auf einer Erhebung von bayernweit rund 8.500
Bäumen in 183 Waldbeständen. Dazu kommen Untersuchungsergebnisse von 46
Dauerbeobachtungsflächen und Messungen an 22 Waldklimastationen. Für Gesamtschau
wurden unter anderem Daten über Schadstoffemissionen und -immissionen,
Nährstoffversorgung und Wachstum der Waldbäume sowie Versauerung und
Stickstoffbelastung der Waldböden eingearbeitet.

Detaillierte Informationen zum Waldzustandsbericht 2002 können im Internetangebot
der Bayerischen Staatsforstverwaltung abgerufen werden.

Tabelle Ergebnisse der Kronenzustandserhebung 2002

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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