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@grar.de Aktuell - 23.10.2002

Trotz schwierigem Start gute Maiserträge


Münster (agrar.de). Die Maisernte ist abgeschlossen. Wie die
Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe mitteilt, hat die Kampagne mit
sechs Wochen dieses Jahr sehr lange gedauert. Insgesamt wurden in Westfalen-Lippe
etwa 162.000 Hektar Mais geerntet.

Die Fachleute unterscheiden zwischen 87.000 Hektar Silomais, 50.000 Hektar zur
Gewinnung von Korn-Spindel-Gemisch (CCM) und 25.000 Hektar Körnermais. Der
Silomais, auch Grünmais genannt, ist ein energiereiches Futter für Kühe und
Bullen. Beim CCM werden die Körner und ein Teil der Spindel abgesiebt. Es ist ein
sehr gutes Futter für Mastschweine. Beim Körnermais werden die Körner als
wertvolles Kraftfutter, aber auch als nachwachsender Rohstoff in der Industrie
verwandt.

Trotz günstiger Witterung im Sommer verlief die Abreife der Maisbestände sehr
unterschiedlich im Vergleich zu den Vorjahren. Früh im April gesäter Mais war
entsprechend schon in der ersten Septemberdekade reif zum Silieren
(Milchsäuregärung). Wer wegen der nass-kalten Witterung oder nach einer
Feldgrasvornutzung erst Mitte Mai säen konnte, musste entsprechend länger auf die
bei Silomais angestrebten Trockensubstanzgehalte in den Pflanzen von 32 bis 35
Prozent warten. Während die Silierreife allgemein sehr zügig erreicht wurde,
erfolgte die Wasserabgabe der Körner bis zur Druschreife eher zögerlich. Oft lag
der Wassergehalt der geernteten Körner Mitte Oktober erst bei 37 bis 40 Prozent.
Dies waren optimale Werte für die Gewinnung von CCM (Korn-Spindel-Gemisch), bei
der Körnermaisproduktion ergaben sich aber hohe Trocknungskosten. Gewünscht werden
35 Prozent, besser noch weniger. Länger zu warten war riskant, da ab Anfang
Oktober das Risiko durch Kolbenfäule in vielen Beständen deutlich zunahm.

Verbreitet konnten in Westfalen-Lippe mit hochleistungsfähigen Sorten wieder gute
bis sehr hohe Kornerträge von zehn bis mehr als zwölf Tonnen je Hektar und
qualitativ hochwertiger Silomais mit Erträgen um 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar
erzielt werden. Maisanbauer die Anfang Mai viele Keimpflanzen durch Nässe, Kälte,
Krähenfraß, Schnecken und Tausendfüßler verloren hatten, mussten sich allerdings
mit geringeren Erträgen zufrieden geben. Dank der guten Regenerationsfähigkeit
moderner Maissorten und der günstigen Sommerwitterung fielen die Verluste
letztlich aber meist geringer aus als im Frühjahr zu befürchten war.

Eine nicht nur in waldreichen Höhenlagen zunehmende Bedrohung der Maisbestände
geht von den Wildschweinen aus. Die Schweine richten besonders direkt nach der
Saat und in fast reifen Maisbeständen große Verwüstung an. Jedes Jahr müssen mehr
Maisfelder durch Elektrozäune gesichert werden. Der gefährliche Schädling
Maiszünsler hat Westfalen noch einmal verschont. Der Schmetterling hat sich in den
vergangenen Jahren schon bis in das nördliche Rheinland ausgebreitet und bereits
rechtsrheinische Stützpunkte besetzt.

Links zum Thema Mais.

 


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