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@grar.de Aktuell - 22.10.2002

EU zahlt 132 Mio. Euro gegen BSE, Tollwut, Scrapie, Salmonellen


Brüssel (agrar.de) - Die EU-Kommission finanziert 2003 die Ausrottung von
Tierkrankheiten. Dazu gehören vor allem BSE, Scrapie (Traberkrankheit) und
Tollwut. Dieser Betrag wird vor allem zur Anschaffung von Testausrüstungen
eingesetzt.

Die Europäische Kommission hat für 2003 ein Finanzpaket für die Bekämpfung von
transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) und und eine ganze Reihe
anderer Tierkrankheiten in der EU bewilligt. Aus dem Haushalt der Europäischen
Union werden 94 Mio. Euro zur Finanzierung der Überwachung von BSE und Scrapie
(Traberkrankheit) bereitgestellt. Österreich erhält aus diesem Projekt Geld für
die Bekämpfung von Salmonellen, Scrapie und Tollwut.

Testausrüstung wird angeschafft

Dieser Betrag wird zur Anschaffung von Testausrüstungen genutzt. Die Kommission
verabschiedet auch Finanzierungsregeln für die Programme 2003 zur Ausrottung von
Tierseuchen und zur Verhütung von Zoonosen wie beispielsweise Salmonellen. Die EU
wird 38 Mio. Euro aus für Tiergesundheit verfügbaren Mitteln für die Ausrottung
und Überwachung der wichtigsten Tierseuchen in den Mitgliedstaaten bereitstellen.
Die Krankheiten, um die es bei diesen Programmen geht, sind entweder von Bedeutung
für die Gesundheit von Mensch und Tier oder verursachen massive Verluste in der
Nutztierhaltung und bilden damit ein Hemmnis für den innergemeinschaftlichen wie
den internationalen Handel.

Seuchen ausrotten

David Byrne, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, erläuterte die
Beschlüsse: „Testprogramme sind ein wirksames und wichtiges Instrument, um das
Ausmaß des BSE- und Scrapie-Auftretens in der Europäischen Union zu ermitteln. Sie
stellen eine wertvolle Ergänzung zu den einschlägigen Rechtsvorschriften dar. Die
Einführung obligatorischer BSE-Tests hat gezeigt, wie wichtig diese für die
Feststellung von BSE bei Rindern und die Entfernung der so infizierten Tiere aus
der Lebens- und Futtermittelkette sind. Zu den Ausrottungsprogrammen für
Tierseuchen erklärte er: „Die fortgesetzte Unterstützung der Europäischen Union
für Programme zur Ausrottung von Seuchen ist Ausdruck unserer Verpflichtung, den
Gesundheitszustand der Nutztiere in der Union zu verbessern. Dies ist wichtig aus
der Perspektive des Schutzes der Tiergesundheit und gleichzeitig auch von Nutzen
für die menschliche Gesundheit."

TSE-Überwachungsprogramme

Alle für den menschlichen Verzehr geschlachteten Rinder über 30 Monate sowie alle
verendeten Tiere sowie notgeschlachtete Tiere über 24 Monate müssen auf BSE
getestet werden In Schweden, wo das BSE-Risiko geringer ist, werden gesunde
Schlachttiere über 30 Monate lediglich einer Stichprobenuntersuchung unterzogen.
Im Vereinigten Königreich, wo alle Tiere über 30 Monate aus der
Lebensmittelherstellungskette ausgeschlossen sind, müssen alle Tiere über 42
Monate, die nach dem verstärkten Verfütterungsverbot (1. August 1996) geboren
sind, auf BSE getestet werden, vor diesem Datum geborene Tiere werden
stichprobenweise getestet. Insgesamt werden 2003 zwischen neun und zehn Millionen
Tiere auf BSE getestet werden.

550 000 Schafe auf Scrapie testen

Außerdem sind bei Schafen und Ziegen über 18 Monate Schlachtkörpertests mit
Zufallsauswahl für gesunde Tiere bei der Schlachtung sowie bei verendeten Tieren
durchzuführen. 2003 werden insgesamt 550 000 Tiere auf Scrapie getestet.

Alle Mitgliedstaaten mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs haben der Kommission
ihre Programme für diese verschiedenen Tests vorgelegt. Die Kommission hat die
Programme unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation und des
Gesamtbestands an Rindern, Schafen und Ziegen geprüft.

Nunmehr hat die Kommission den Höchstbetrag für den finanziellen Beitrag der EU zu
den Programmen der Mitgliedstaaten für 2003 festgelegt. Insgesamt werden 94
Millionen Euro aus dem EU-Haushalt bereitgestellt. Die Verteilung auf die
Mitgliedstaaten ist online auf der Website der EU-Kommission zu finden.

Programme zur Ausrottung von Tierseuchen

Die Kommission verabschiedet jedes Jahr eine Liste von für einen finanziellen
Beitrag der EU in Frage kommenden Programmen zur Ausrottung und Überwachung von
Tierseuchen sowie zur Bekämpfung von Zoonosen; die Liste enthält auch Angaben zur
absoluten und prozentualen Höhe des Beitrags für jedes Programm. Diesmal hat die
Kommission insgesamt 50 Programme für 2003 zur Ausrottung von 13 bedeutenden
Tierseuchen in den Mitgliedstaaten gebilligt. Der Gesamtbeitrag der EU (bei einem
Finanzierungsanteil von 50 Prozent) zu diesen Programmen beträgt 37,85 Millionen
Euro.

10,45 Millionen Euro werden für die Tilgung von Brucellose bei Schafen und Ziegen
in den südlichen Mitgliedstaaten, wo diese Krankheit auftritt, eingesetzt. Die
Seuche löst beim Menschen das Malta-Fieber aus. Brucellose und Tuberkulose beim
Rind sind, so weiß man, auch auf den Menschen übertragbar, daher werden
umfangreiche Mittel zur Bekämpfung der letzten bestehenden Infektionsherde dieser
Krankheiten aufgewendet (10,4 bzw. 7,8 Millionen Euro). 1,4 Millionen Euro werden
zur Bekämpfung der Tollwut, einer viralen Infektion des Nervensystems mit hoher
Sterblichkeitsrate, in sechs Mitgliedstaaten aufgewendet. Auch werden Mittel zur
Tilgung der schwerwiegendsten Viruskrankheiten bei Schweinen wie der klassischen
und der afrikanischen Schweinepest und der vesikulären Schweinekrankheit
eingesetzt. Die Bekämpfung von Scrapie, der bei Schafen und Ziegen auftretenden
transmissiblen spongiformen Enzephalopathie (TSE), wird mit 2,3 Millionen Euro
finanziert.

Vorsorge gegen Salmonellen

Zusätzlich zu den Programmen zur Tilgung und Überwachung von Tierseuchen wurden
auch Prüfprogramme zur Zoonoseprävention in die Liste aufgenommen. Ein Beitrag von
1,16 Millionen Euro zur Bekämpfung der Salmonellose in fünf Mitgliedstaaten wurde
genehmigt. Salmonellen können schwere Infektionen beim Menschen auslösen.

Links zum Thema Tiergesundheit.

 


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