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@grar.de Aktuell - 11.10.2002

Molterer: EU-Gentechnik-Moratorium steht nicht zur Disposition


Wien (agrar.de) - Für das österreichische Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
steht das Gentechnik-Moratorium
nicht zur Disposition. Im Vorfeld der EU-Verhandlungen vertritt das Ministerium
die Ansicht, dass die Voraussetzungen dafür, insbesondere die lückenlose
Rückverfolgbarkeit von Gentechnik-Produkten und klare Kennzeichnungsbestimmungen
nicht gegeben sind.

Die vor zwei Jahren beschossene Freisetzungsrichtline der EU, die am 17. Oktober
in Kraft tritt beinhaltet deutliche Verbesserungen gegenüber der derzeit geltenden
Freisetzungsrichtlinie. Darin ist geregelt, dass es keine Freisetzungen geben
kann, wenn gesundheitliche oder umweltbezogene Risken gegeben sind. Weiter ist
eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein verpflichtendes Monitoring vorgesehen.
Das ändere aber nichts an der politischen Wirkung des Moratoriums, überdies richte
sich die Freisetzungsrichtlinie nicht nur an die Landwirtschaft, so das
Ministerium.

Die Bundesregierung nehme den Entschließungsantrag des Nationalrates ernst, in dem
die Fortsetzung des Moratoriums gefordert wird. Überdies habe Landwirtschafts- und
Umweltminister Molterer eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um in der Landwirtschaft
klare Verhältnisse zu schaffen: Im Bereich des Saatgutes ist klar festgelegt, dass
Saatgut, das in Verkehr gebracht wird, gentechnikfrei zu sein hat. Mit einem
Monitoringsystem wird die Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft überprüft, die
Ergebnisse zeigten, dass die Maßnahmen voll gegriffen haben.

Weiter hat Minister Molterer gemeinsam mit der Arge Biolandbau das Projekt
Bio-Saatgut in Österreich gestartet, damit die biologische Landwirtschaft auch in
Zukunft garantiert gentechnikfreies Saatgut zur Verfügung hat. Auch laufen
Untersuchungen, welche Rahmenbedingungen eine gentechnikfreie Saatgutproduktion
braucht, unter anderem welche Sicherheitsabstände dafür notwendig sind.

Eine dogmatische Ablehnung von Gentechnik ist, so das ministerium weiter, aus
vielfachen Gründen nicht sinnvoll, weil Gentechnik bereits jetzt in der
industrialisierten Welt vielfältig zum Einsatz kommt und auch in der
Lebensmittelkette vorhanden ist. Nur strikte Faktenorientierung und das Gebot der
Vorsicht seien ein Garant dafür, verantwortungsvoll mit neuen Technologien wie
Gentechnik umzugehen.

Links zum Thema Biotechnologie.

 


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