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@grar.de Aktuell - 10.10.2002

BUND verlangt Sicherung gentechnikfreier Landwirtschaft

Grüne müssen in Koalitionsgesprächen konsequent bleiben


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) fordert von der heutigen Koalitionsrunde klare Entscheidungen für
die Agrarwende und gegen den Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln und
Landwirtschaft. Hersteller wie Nutzer der Grünen Gentechnik müssten gesetzlich
verpflichtet werden, gentechnisch veränderte Organismen aus der Nahrungskette
herauszuhalten. Außerdem müssten Produkte mit gentechnisch veränderten
Bestandteilen ausnahmslos gekennzeichnet werden. Die Pläne der SPD, Lebensmittel
mit bis zu fünf Prozent gentechnisch veränderten Bestandteilen von der
Kennzeichnungspflicht auszunehmen, wären ein Freibrief für die Gentechnikindustrie
zur Kontamination der gesamten Nahrungskette.

Dr. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: 'Mit der Grünen Gentechnik plant die
Industrie einen klaren Verstoß gegen den Willen der Verbraucherinnen und
Verbraucher. 95 Prozent verlangen eine klare Kennzeichnung von Gen-Food; vier von
fünf lehnen den Einsatz von Gentechnik bei Nahrungsmitteln gänzlich ab. Das ist
ein eindeutiger Auftrag für die Koalitionsparteien, eine gentechnikfreie
Landwirtschaft und null Prozent Gentechnik in allen Lebensmitteln zu garantieren.'

Die nach BSE eingeleitete Agrarwende sieht der BUND durch die Grüne Gentechnik
gefährdet. Durch Pollenflug und Futtermittel könne bald die gesamte Landwirtschaft
gentechnisch kontaminiert sein. Insbesondere der ökologische Landbau habe ein
Recht darauf, davor geschützt zu werden. Deshalb müsse die Politik auch hier
entschieden gegen die Gentechnikindustrie vorgehen. Dies erfordere auch ein
entschlossenes Auftreten auf EU-Ebene, da dort zur Zeit über Schwellenwerte bei
der Kennzeichnungspflicht verhandelt werde, die Gentechnik im Essen unsichtbar
machen sollen.

Außerdem fordert der BUND von den Koalitionsparteien eine Forcierung der
Agrarwende. Dazu gehörten die Flächenbindung der Nutztierhaltung, die Abschaffung
der baurechtlichen Privilegien für Tierfabriken und die Verbesserung der
Haltungsbedingungen für Schweine, Puten- und Mastgeflügel.

Links zum Thema Agrarpolitik,
Links zum Thema Biotechnologie.



 


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