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@grar.de Aktuell - 08.10.2002

Finanzierungspartner favorisieren konservierende Bodenbearbeitung


Düsseldorf (agrar.de) – Neusten Umfragen des auf den Agrarsektor spezialisierten
Marktforschungsunternehmens Marketing Horizons zufolge, gehen
Finanzierungspartner für die Landwirtschaft in den USA davon aus, dass die von
Ihnen unterstützten Landwirte durch den Einsatz der konservierenden
Bodenbearbeitung höhere Gewinne erzielen können. Aus diesem Grund finanziert eine
überwältigende Mehrheit der auf den Agrarsektor spezialisierten Banken in den USA
bevorzugt Landwirte bei der Anwendung von Direktsaat- oder anderen schonenden
Anbausystemen.

Die vom Unternehmen Monsanto beauftragte Umfrage von Marketing Horizons
zeigte, dass 81 Prozent der befragten Agrar-Finanziers der konservierenden
Bodenbearbeitung positiv gegenüberstehen. Nur 4 Prozent sprachen sich dagegen aus,
während sich 15 Prozent neutral verhielt. Weiterhin waren siebenundachtzig Prozent
der Ansicht, dass die Gewinne bei der Direktsaat höher oder zumindest gleich hoch
sind wie bei herkömmlichen Anbauverfahren. Etwa drei Viertel der
Finanzierungspartner vertraten die Meinung, dass die allgemeinen Risiken beim
Anbau mit konservierenden Bodenbearbeitungstechniken gleich oder sogar geringer
seien als die Risiken in Verbindung mit konventionellem Ackerbau. Die insgesamt
100 befragten Agrar-Finanzierungspartner in den USA sind der Meinung, dass durch
den Einsatz der konservierende Bodenbearbeitung die Arbeitskosten gesenkt, die
Treibstoffkosten reduziert, der Maschinenverschleiss verzögert, die Ackerkrume
geschützt und der Bodenfeuchtegehalt geschont werden kann. Die Umfrage ergab
weiterhin, dass die Vorteile der konservierenden Bodenbearbeitung allgemein
bekannt sind, doch die detaillierten Informationen über aktuelle
Forschungsergebnisse sowie die Leistungen und Vorteile für die Landwirtschaft
unzureichend kommuniziert werden.

Das Conservation Technology Information Center an der Universität Purdue
hat solche aktuellen Informationen zur konservierenden Bodenbearbeitung nun
öffentlich zugänglich gemacht. Mit Hilfe von Rechenbeispielen wird auf der Website
erläutert, wie die Landwirte, die sich für diese Form der Bodenbearbeitung
entschieden haben, eine Steigerung ihrer Nettogewinne errechnen können.

Als Vorteil der konservierenden Bodenbearbeitung für die Umwelt führt das CTIC
auf, dass durch Direktsaat die Bodenerosion um mindestens 90 Prozent gesenkt
werden kann - doch sie bringt auch wirtschaftliche Vorteile. Bis zu 2 Tonnen
Ackerkrume pro Hektar können bei konventionell bebauten Feldern ausgewaschen
werden, dabei werden Stickstoff, Phosphor, Kalium und organische Substanzen mit
ausgespült. Die durchschnittlichen Kosten für den erneuten Zusatz dieser
Nährstoffe liegen laut Untersuchungen der Iowa State University bei etwa
25 Euro pro Hektar.

Aktuelle Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis belegen einen
Zusammenhang zwischen Anbaumethoden und den gesteigerten Betriebsgewinnen. In den
vergangenen Jahren hat Monsanto ein Netz mit 41 Forschungs- und Testanlagen auf
landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Amerika eingerichtet. Diese so genannten
Center of Excellence (COE) testen verschiedene Anbaupraktiken in den
unterschiedlichsten Erntegebieten und unter verschiedenen Anbaubedingungen. Im
Rahmen der COE-Versuche konnte mit Direktsaat-Sojabohnen im Durchschnitt 8 Euro
mehr Nettogewinn pro Hektar erzielt werden als im konventionellen Anbau. Schonend
angebauter Mais erzielte durchschnittlich 3 Euro mehr Gewinn pro Hektar und die
Gewinne bei Direktsaat-Baumwolle lagen im Durchschnitt bei 22 Euro pro Hektar mehr
als im Vergleich zu herkömmlichen Anbausystemen.

Dem CTIC zufolge ist die Gesamtfläche der Direktsaat-Felder von 6,9 Millionen
Hektar im Jahr 1990 bis auf derzeit ueber 21 Millionen Hektar angestiegen.
Insgesamt werden auf einer Fläche von über 44 Millionen Hektar in irgendeiner Form
schonendende Anbauverfahren eingesetzt.

In Deutschland informiert die Gesellschaft für konservierende
Bodenbearbeitung
über bodenschonende Wirtschaftsweisen, in der Schweiz die
Schweizerische Gesellschaft für bodenschonende Landwirtschaft.

Links zum Thema Boden.


 


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