Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 08.10.2002

Österreich: Trockenheit und Hochwasser führten zu unterdurchschnittlicher Getreideproduktion


Wien (agrar.de) - Nach Angaben des österreichischen Statistikamtes
'STATISTIK AUSTRIA beläuft sich die diesjährige Getreideproduktion auf
rund 2,8 Mio. Tonnen (exkl. Mais) und liegt damit um 9 Prozent unter der im
Vorjahr erzeugten Menge.

Dieser Ernterückgang ist hauptsächlich auf das zu trockene Frühjahr
zurückzuführen, wodurch vor allem die Entwicklung der Wintergetreidekulturen
beeinträchtigt wurde. Die durch das Hochwasser verursachten Schäden an den zum
entsprechenden Zeitpunkt noch nicht abgeernteten Getreideflächen des Waldviertels
und Oberösterreichs brachten zusätzlich Einbußen, wenn auch die stärksten Ausfälle
infolge der Überschwemmungen bei Spätkulturen wie Hackfrüchten, Sojabohnen und
Grünfutterflächen zu verzeichnen waren.

Bei Wintergetreide belief sich die Produktion auf 1,4 Mio. Tonnen
Winterweichweizen (-5 Prozent), 171.100 Tonnen Roggen (-20 Prozent), 368.900
Tonnen Wintergerste (-24 Prozent), 172.500 Tonnen Triticale (+10 Prozent) und
6.800 Tonnen Wintermenggetreide (+12 Prozent). Bei Roggen und Wintergerste führten
zusätzlich zu den Ertragsdefiziten auch Flächenreduktionen zu massiven
Produktionsverlusten, während bei Triticale und Wintermenggetreide trotz
vergleichbarer Mindererträge durch starke Vergrößerung der Anbauflächen ein
deutliches Produktionsplus erreicht werden konnte.

Auch bei den Sommergetreidearten haben die ungünstigen Witterungsverhältnisse der
letzten Monate, aber auch Schäden biogener Ursache - wie Getreidehähnchen und
Gelbverzwergungsvirus - deutliche Auswirkungen gezeigt. Es wurden 492.500 Tonnen
Sommergerste (-7 Prozent), 49.500 Tonnen Hartweizen (+7 Prozent), 16.000 Tonnen
Sommerweichweizen (-27 Prozent) und 26.500 Tonnen Sommermenggetreide (-13 Prozent)
sowie 116.900 Tonnen Hafer (-9 Prozent) geerntet. Während bei Sommerweichweizen
hauptsächlich die Reduktion der Anbaufläche für die geringere Produktion
verantwortlich gemacht werden kann, ist bei Sommergerste und Hafer der geringe
Hektarertrag Hauptgrund für die Ernteeinbußen; als einzige Getreideart konnte
Hartweizen durch Flächenausweitung (+5 Prozent) und Ertragssteigerung (+3 Prozent)
ein Produktionsplus gegenüber dem Vorjahr erreichen.

Bei Körnererbsen wurde mit 96.300 Tonnen ein durch Mindererträge verursachtes
Minus von 14 Prozent verzeichnet. Etwas erfreulicher dürfte die Ernte von Silo-
und Grünmais ausfallen, wo derzeit mit einer Produktionsmenge von 3,2 Mio. Tonnen
(+5 Prozent) gerechnet wird; bei Sojabohnen werden rund 31.300 Tonnen (-8 Prozent)
erwartet und auch bei Spätkartoffeln ist aufgrund des Ertragsdefizites von
voraussichtlich 9 Prozent und einer um 6 Prozent verkleinerten Anbaufläche nur von
einer Erzeugung um die 311.100 Tonnen (-14 Prozent) auszugehen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de