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@grar.de Aktuell - 04.10.2002

Rheinland-Pfalz: Getreideernte 2007 deutlich geringer

Der sommerliche April sorgte für geringere Hektarerträge


Bad Ems (agrar.de) - Die rheinland-pfälzischen Landwirte droschen diesen Sommer
nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems
nur 1,3 Millionen Tonnen Getreide. Trotz einer Ausweitung der Anbaufläche um 5,5
Prozent auf 239.000 Hektar blieb die Erntemenge um 6,9 Prozent unter der des
Vorjahres. Im Vergleich zu der durchschnittlichen Erntemenge der vergangenen
sechs Jahre war das ein Minus von 6,5 Prozent. Der durchschnittliche
Hektarertrag für Getreide lag mit 55 Dezitonnen je Hektar (1 Dezitonne = 100
Kilogramm) sogar um fast zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert und um 6,3
Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen sechs Jahre.

Eine wesentliche Ursache für die trotz gestiegener Getreidefläche geringere
Erntemenge war die Trockenheit im April. Da den Getreidepflanzen Wasser fehlte,
bildeten sie insbesondere auf den leichteren Böden nicht genügend Ähren aus.
Dementsprechend gab es hier auch die größten Ertragsrückgänge.

Winterraps, der ebenfalls eine wichtige Mähdruschfrucht ist, brachte noch 35
Dezitonnen von einem Hektar. Er lag damit um knapp ein Zehntel unter dem
Vorjahresertrag. Wegen der großen Nachfrage nach Rapssaat - beispielsweise zur
Erzeugung von Biodiesel - nahm die Anbaufläche auf 40.800 Hektar zu (plus 9,1
Prozent). Die Erntemenge von 143.000 Tonnen erreichte deshalb auch fast das
Vorjahresergebnis.

Ernte begann früher

Wegen des milden Winters und des warmen Frühjahrs sowie der fehlenden
Niederschläge im April begann die Getreideernte 2007 bereits Mitte Juni und
damit etwa zwei Wochen früher als im vorigen Jahr. Sie wurde dann aber immer
wieder durch die Niederschlagsperioden im Juli und August unterbrochen. Dadurch
konnten Getreide und Raps nicht immer zum optimalen Zeitpunkt geerntet werden;
das führte ebenfalls zu Ertrags- und Qualitätseinbußen.

Weizen ist die wichtigste Getreidepflanze

Weizen - vor allem Winterweizen - ist mit großem Abstand die wichtigste
Getreidepflanze und mit 64 Dezitonnen je Hektar zugleich die ertragsstärkste
Getreideart in Rheinland-Pfalz. Der Anbau nahm um 6,7 Prozent auf 108.000 Hektar
zu. Gegenüber den langjährigen Durchschnittserträgen belief sich der
Ertragsrückgang auf 6,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresergebnis fehlten
den Landwirten sogar 9,1 Prozent oder über 6 Dezitonnen je Hektar. Im Jahr 2006
waren 70 Dezitonnen gedroschen worden. Wegen der großen Flächenzunahme belief
sich das Minus bei der Erntemenge (689.000 Tonnen) gegenüber dem Vorjahr nur auf
2,9 Prozent.

Neben dem Winterweizen hat auch die Sommergerste eine größere Bedeutung in den
Anbauplänen der rheinland-pfälzischen Landwirte. Sommergerste wird vielfach als
Braugerste an die Malzindustrie vermarktet und konnte nach dem Einbruch der
Anbaufläche im Vorjahr wieder leicht auf 56.000 Hektar zulegen. Der Ertrag lag
in diesem Jahr bei nur 42 Dezitonnen je Hektar (minus 17 Prozent). Da
Sommergerste erst im Frühjahr ausgesät wird, litt sie besonders stark unter der
Apriltrockenheit.

Wintergerste, die auf 38.000 Hektar angebaut wurde (plus 7,8 Prozent), brachte
mit 52 Dezitonnen je Hektar nur etwa vier Fünftel des Vorjahresertrages. Die
Erntemenge lag mit 199.000 Tonnen um 3,4 Prozent unter dem sechsjährigen
Durchschnitt. Der Anbau von Triticale (15.000 Hektar), Roggen (11.000 Hektar)
und Hafer (7.000 Hektar) ist hierzulande von eher geringer Bedeutung. Die
Erträge lagen ebenfalls unter den letzjährigen Werten. Triticale erreichte 55
Dezitonnen je Hektar (minus 6,1 Prozent), Roggen 52 Dezitonnen je Hektar (minus
6,6 Prozent) und Hafer 38 Dezitonnen je Hektar (minus 12 Prozent).

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