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@grar.de Aktuell - 04.10.2002

Rheinland-Pfalz: Baumobstanbau um fast 500 Hektar eingeschränkt

Rheinland-Pfalz gibt beim Sauerkirschenanbau Spitzenplatz an Sachsen ab


Bad Ems (agrar.de) - In den zurückliegenden fünf Jahren wurde der Anbau von
Sauerkirschen in Rheinland-Pfalz um über 300 Hektar auf nur noch 826 Hektar
eingeschränkt. Grund hierfür ist nach Angaben des Statistischen
Landesamtes
in Bad Ems, dass die zumeist als Wirtschaftsobst vermarkteten
Sauerkirschen oftmals nicht zu kostendeckenden Preisen abgesetzt werden konnten;
als Wirtschaftsobst bezeichnet man Obst, das zur weiteren Verarbeitung oder
Zubereitung vorgesehen ist. Mit dieser Fläche ist Rheinland-Pfalz nun nicht mehr
das größte Anbauland für Sauerkirschen in Deutschland; über das größte
Anbauareal verfügt jetzt Sachsen mit 853 Hektar.

Insgesamt wird in Rheinland-Pfalz noch auf 4.280 Hektar ein gewerbsmäßiger Anbau
von Baumobst betrieben. Die Fläche hat innerhalb der vergangenen 20 Jahre um
über 1.100 Hektar abgenommen, wobei der Rückgang allein in den letzten fünf
Jahren 490 Hektar betrug. Mehr als 600 Betriebe gaben in den zurückliegenden
fünf Jahren auf; die Baumobstfläche wird derzeit von rund 1.120 Betrieben
bewirtschaftet. Gestiegen ist dagegen die durchschnittliche Baumobstfläche je
Betrieb. Aktuell verfügt ein Betrieb über 3,8 Hektar. Im Jahr 2002 lag die
durchschnittliche Baumobstfläche erst bei 2,8 Hektar.

Neben den Sauerkirschen wiesen auch Äpfel und Birnen eine rückläufige
Anbaufläche auf. Äpfel, die mit Abstand wichtigste Obstart im Erwerbsobstbau,
wurden auf 1.608 Hektar produziert. Der Anbau ging gegenüber 2002 um 215 Hektar
zurück. Birnen kamen noch auf 210 Hektar (minus 46 Hektar). Eine positive
Anbauentwicklung wiesen dagegen Süßkirschen mit einer Zunahme von 57 auf 473
Hektar sowie Mirabellen und Renekloden mit einem Zuwachs um 22 auf 181 Hektar
auf. Die mit Pflaumen und Zwetschgen bepflanzte Fläche blieb mit 986 Hektar im
Vergleich zu 2002 fast unverändert.

Mit Rückgang der Anbaufläche für Äpfel änderte sich auch das Sortenspektrum der
angebauten Apfelsorten. Während seit langem bekannte Sorten an Bedeutung
verlieren, werden Neuzüchtungen bei den Baumobsterzeugern immer beliebter.
Flächenmäßig gewann seit 2002 die Sorte Braeburn mit 32 auf 171 Hektar am
stärksten. Es folgt der Pinova mit einem Zuwachs von 21 auf 67 Hektar. Fuji
wächst jetzt auf 48 Hektar (plus 19 Hektar) und Gala legte um 18 Hektar auf 124
Hektar zu. Die größte Anbaufläche weist Elstar mit 214 Hektar auf; sie
verringerte sich allerdings um 20 Hektar. Jonagold, die lange Jahre führende
Apfelsorte im Land, kommt jetzt nur noch auf 191 Hektar (minus 51 Hektar).

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