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@grar.de Aktuell - 04.10.2002

Rheinland-Pfalz: Erneut Qualitätsjahrgang in Sicht

Weinangebot bleibt knapp


Bad Ems (agrar.de) - Der 2006er wird in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung des
Statistischen Landesamtes ein qualitativ überdurchschnittlicher
Weinjahrgang. Drei von vier Litern Weinmost (73 Prozent) eignen sich für den
Ausbau zu einem Qualitätswein mit Prädikat. Im langjährigen Mittel konnte nur
gut die Hälfte (57 Prozent) der Weinmoste für Prädikatsweine (Kabinett,
Spätlese, Auslese) ausgebaut werden. Das nach Öchslegraden hochwertige Lesegut
ist vom Umfang her knapp geblieben. Mit 5,9 Millionen Hektoliter wird nach den
endgültigen Schätzungen der Weinbauberichterstatter eine Weinmosternte von
ähnlicher Menge wie 2005 erwartet. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren
wurden im Durchschnitt 6,4 Millionen Hektoliter Weinmost geerntet.

Auch das Verhältnis zwischen dem für Weißwein bzw. Rotwein geeigneten Most hat
sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. 3,9 Millionen Hektoliter Weißmost
(2005: 3,8 Millionen) stehen 2 Millionen Hektoliter Rotmost (2005: 2,1
Millionen) gegenüber. Besonders bei den weißen Rebsorten mussten die
Ertragserwartungen in der Spätphase der Ernte deutlich nach unten korrigiert
werden. Ergiebige Niederschläge ab Mitte September brachten vielerorts eine
rasch fortschreitende Fäulnis der Trauben mit sich. Die Hektarerträge des
eingebrachten Lesegutes sanken so zusehends. Beim Riesling liegt der
Hektarertrag mit 83 Hektoliter um 9,2 Prozent unter dem langjährigen Mittel.
Insgesamt wird hier, auch aufgrund der wieder steigenden Rieslingflächen, mit
1,2 Millionen Hektoliter Weinmost etwas mehr erwartet als im Jahr 2005 (1,1
Millionen Hektoliter). Bei der wichtigsten Rotweinrebsorte, dem Dornfelder, wird
der durchschnittliche Hektarertrag auf 107 Hektoliter geschätzt, das sind 28
Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Hier liegt die Erntemenge von gut
800.000 Hektoliter um knapp 15 Prozent unter der des Vorjahres.

Legt man den Durchschnitt der letzten zehn Jahre zugrunde, sind in fast allen
Anbaugebieten im Jahr 2006 die Erntemengen geringer ausgefallen. In Rheinhessen,
dem größten Weinanbaugebiet Deutschlands, sind es 2,47 Millionen Hektoliter
(minus 2,7 Prozent). In der Pfalz liegt die Erntemenge bei 2,17 Millionen
Hektoliter (minus 8,5 Prozent). An der Mosel, wo im vergangenen Jahrzehnt die
Rebflächen besonders stark zurückgingen, werden 820.000 Hektoliter (minus 24
Prozent) erwartet. Das Ernteergebnis an der Nahe wird auf 346.000 Hektoliter
(minus 2,2 Prozent) geschätzt. Auch am Mittelrhein fällt mit 33.000 Hektoliter
die Erntemenge unterdurchschnittlich aus (minus 8,7 Prozent). Lediglich im
Anbaugebiet Ahr (47.000 Hektoliter) erbrachte der Weinjahrgang 2006 eine Menge,
die um 17 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt liegt.

Links zum Thema Wein,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.


 


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