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@grar.de Aktuell - 04.10.2002

Rheinland-Pfalz: Landwirtschaft verliert weiter Boden

14 Prozent der Landesfläche dienen Siedlungen und Verkehr


Bad Ems (agrar.de) - Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Rheinland-Pfalz hat
2005 einen neuen Höchststand erreicht. 277.000 Hektar werden nach Angaben des
Statistischen Landesamtes in Bad Ems mittlerweile für Siedlungs- und
Verkehrszwecke gebraucht. Mit durchschnittlich acht Hektar pro Tag dehnten sich
neue Baugebiete, Gewerbeflächen, Freizeitanlagen und Verkehrswege im vergangenen
Jahr in unvermindertem Tempo aus. Etwa alle zwei Stunden wurde eine freie,
zumeist land- oder forstwirtschaftlich genutzte Fläche von der Größe eines
Fußballplatzes (70 x 100 Meter) für Siedlungsaktivitäten verwendet. Damit hält
die Inanspruchnahme von Grund und Boden, die in den letzten Jahren
durchschnittlich fünf bis sechs Hektar täglich betragen hatte, unvermindert an.
Rheinland-Pfalz nimmt mit seinem Siedlungs- und Verkehrflächenanteil von 14
Prozent hinter Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Hessen einen vorderen Rang
unter den Flächenländern ein. Deutschlandweit machen Siedlungen und Verkehr
knapp 13 Prozent des gesamten Bundesgebiets aus.

Trotz leicht rückläufiger Bevölkerungszahlen - zum Jahresende 2005 waren in
Rheinland-Pfalz 4,059 Millionen Einwohner (minus 0,1 Prozent gegenüber 2004)
gemeldet - stieg die Siedlungs- und Verkehrsfläche (plus 1,1 Prozent) weiter an.
Verkehrsflächen (122.700 Hektar) nahmen um 0,7 Prozent zu, Gebäude- und
Freiflächen (114.800 Hektar) wuchsen um 1,2 Prozent. Relativ stark (plus 2,2
Prozent) dehnten sich auch die vorwiegend Freizeitzwecken dienenden
Erholungsflächen wie z.B. Gärten, Parks und Sportflächen aus, sie umfassen
aktuell 31.600 Hektar. Bei den Wohnhäusern, der mit 57.200 Hektar bedeutendsten
Nutzungsart der Gebäude- und Freifläche, gab es einen Anstieg der
Grundstücksflächen um 1,7 Prozent. Rein rechnerisch entfallen damit auf jeden
Einwohner 141 Quadratmeter. Eine Aussage über den tatsächlichen Umfang der
Wohnnutzung, z.B. im Hinblick auf zu vermutende Leerstände, kann leider nicht
getroffen werden.

Die fortschreitende Inanspruchnahme der Flächen für Siedlungszwecke geht
insbesondere zu Lasten der Landwirtschaft (844.500 Hektar, minus 0,2 Prozent),
der nach wie vor Bodenflächen nachhaltig entzogen werden. Hier bildet
Rheinland-Pfalz mit einem Anteil von 42,5 Prozent an der Landesfläche zusammen
mit Hessen ohnehin schon das Schlusslicht unter Deutschlands Flächenstaaten. Die
0,2prozentige Zunahme bei den Wäldern auf 825.400 Hektar ist unter anderem auch
auf Umstellungseffekte im Nutzungsartenkatalog zurückzuführen. Militärisches
Übungsgelände wird nicht mehr unter 'Flächen anderer Nutzung' (8.500 Hektar,
minus 25 Prozent) geführt, sondern anderen Hauptnutzungsarten wie der Waldfläche
('Gehölz') oder der Landwirtschaftsfläche (z.B. als 'Grünland') zugeordnet. Mit
einem Waldanteil von 41,6 Prozent ist Rheinland-Pfalz vor allem dank
ausgedehnter Forsten wie dem Pfälzerwald bundesweit führend.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.



 


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