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@grar.de Aktuell - 02.10.2002

Baden-Württemberg: Unterdurchschnittliche Erträge im Kartoffelanbau erwartet

Prognose zur Getreideernte bestätigt - Qualität gut


Stuttgart (agrar.de) - Die Kartoffelernte ist in diesem Jahr bei den für das
Einkellerungsgeschäft maßgeblichen Sorten bereits weit fortgeschritten. Mitte
September lagen dem Statistischen Landesamt knapp 90 Prozent der für die Besondere
Ernteermittlung vorgesehenen Proberodungsergebnisse vor. Danach zeichnet sich im
Landesdurchschnitt ein voraussichtlicher Ertrag von 345 Dezitonnen je Hektar
(dt/ha) ab; 5 Prozent weniger als im Vorjahr (364 dt/ha). Die durchschnittliche
Flächenleistung der Jahre 1996/01 von 360 dt/ha würde um 4 Prozent unterschritten.
Die diesjährige Ernte zeichnet sich durch normalsortierte Ware mit geringen Mengen
an Übergrößen bei gleichzeitig im allgemeinen guter Qualität aus.

Da nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung die Anbaufläche
der landwirtschaftlichen Betriebe gegenüber dem Vorjahr um 780 ha auf 6.800 ha
ausgedehnt wurde, wird mit voraussichtlich 2,3 bis 2,4 Millionen (Mill.) dt
Spätkartoffeln (einschließlich mittelfrühe) dennoch eine Erntemenge erwartet, die
das Ergebnis von 2001 (knapp 2,2 Mill. dt) deutlich übertrifft. Der
Sechsjahresdurchschnitt 1996/01 (2,5 Mill. dt) wird dagegen um 6 Prozent verfehlt.
Bei Frühkartoffeln erzielten die heimischen Anbauer mit 265 dt/ha eine
Flächenleistung, die um gut 4 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis und das Mittel
1996/01 (305 dt/ha) um mehr als 13 Prozent unterschreitet. In Verbindung mit der
binnen eines Jahres um nahezu die Hälfte auf 1.135 ha ausgedehnten Anbaufläche
ergibt dies mit 300.000 dt Frühkartoffeln aus heimischer Erzeugung eine
Erntemenge, die um vier Zehntel über der des Vorjahres, aber zwei Zehntel unter
dem langjährigen Mittel liegt. Die gesamte Kartoffelernte der marktorientierten
Betriebe des Landes ist demnach auf voraussichtlich 2,6 bis 2,7 Mill. dt gegenüber
2,4 Mill. dt im Vorjahr und 2,9 Mill. dt im Sechsjahresdurchschnitt 1996/01 zu
veranschlagen. Bei der Beurteilung dieser Zahlen ist im Hinblick auf die
Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Speisekartoffeln zu berücksichtigen,
dass ergänzend zur Kartoffelernte in den landwirtschaftlichen Betrieben noch eine
nennenswerte Produktion bei Eigenerzeugern und Kleinstflächenbewirtschaftern
zusätzlich anfällt, so dass die Gesamtversorgung an Kartoffeln im Land auf
schätzungsweise 3,6 Mill. dt zu veranschlagen ist.

Nachdem die Getreideernte abgeschlossen und nahezu alle der für die Besondere
Ernteermittlung vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet wurden,
zeichnet sich für Baden-Württemberg mit 29,3 Mill. dt eine Getreideernte (ohne
Körnermais) ab, die sowohl das langjährige Mittel 1996/01 als auch das
Vorjahresergebnis von jeweils 30,7 Mill. dt um 4 bis 5 Prozent verfehlt. Damit hat
sich die August-Prognose des Statistischen Landesamtes voll bestätigt.
Bei allen Getreidearten liegen die Erträge unter denen des Vorjahres. Bei
Sommergerste (47,1 dt/ha), Wintergerste (60,2 dt/ha) und Winterweizen (67,5 dt/ha)
beziffern sich die Mindererträge auf 3 bzw. 4 Prozent, bei Hafer sogar auf 13
Prozent. Dabei kann die Qualität der geernteten Getreidepartien nicht ganz
zufrieden stellen. Wie beispielsweise die Qualitätsuntersuchungen für Weizen
gezeigt haben, haben einige, vorzugsweise später geerntete Partien nur
Futterqualität. Ein Drittel der untersuchten Proben erreicht bei der Fallzahl
nicht die Interventionsgrenze von 220 Sekunden. Die Fallzahl beschreibt die
Backqualität der Getreidestärke. Allerdings liegen sowohl der durchschnittliche
Proteingehalt mit 12,7 Prozent (2001: 12,1 Prozent) als auch der
Sedimentationswert, eine Kenngröße für die Backfähigkeit, mit 43 Einheiten (2001:
37 Einheiten) deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres.

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