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@grar.de Aktuell - 02.10.2002

Rheinland: 15 Schäfer mit Meisterbrief


Bonn (agrar.de) - 15 Kandidatinnen und Kandidaten legen zur Zeit vor der
Prüfungskommission der Landwirtschaftskammer Rheinland die Prüfung als
Tierwirtschaftsmeister - Fachrichtung Schafhaltung ab. Nach erfolgreicher Prüfung
werden sie selbständig oder als Mitarbeiter in einer Schäferei arbeiten.

Mit dem romantischen Bild vom Schäfer, der im langen Mantel auf den Schäferstab
gestützt, am Rande seiner Herde steht und über Gott und die Welt nachdenkt, hat
der Arbeitsalltag des Schäfers heute nichts mehr zu tun. Wer heute als Schäfer ein
angemessenes Einkommen erzielen möchte, muss unternehmerisch denken und von vielen
alten, unwirtschaftlichen Traditionen Abschied nehmen. Zum Handwerkszeug des
Schäfers gehören heute Handy, PC und ein Geländewagen.

Im Rheinland gibt es rund 3.000 Schafhalter mit etwa 100.000 Schafen. Rund 50
Prozent dieser Schafe stehen in den 100 Haupterwerbsbetrieben, die ausschließlich
von der Schafhaltung leben. Die restlichen 50.000 Schafe verteilen sich auf etwa
900 Nebenerwerbsbetriebe und eine große Anzahl von Hobbyschafhalter.

Schafe werden heute in Deutschland fast ausschließlich zur Fleischproduktion
gehalten. Die Wollpreise sind seit Jahren so niedrig, dass der Verkauf der Wolle
noch nicht einmal die Kosten für das Scheren der Schafe decken kann. Die Nachfrage
nach Schaffleisch ist so groß, dass die deutschen Schafhalter weniger als 50
Prozent des Bedarfes decken können. Wichtigste Abnehmer sind Mitbürger
moslemischen Glaubens. Viele rheinische Schäfer haben eine Direktvermarktung ihrer
Schlachtlämmer in eigenen Schlachträumen, speziell für diesen Kundenkreis,
eingerichtet. Einige Schafhalter verkaufen auch Lammfleisch und Produkte aus
Schafmilch, wie Käse, direkt an den Endverbraucher.

Relativ neu ist im Rheinland die Nachfrage nach natürlicher Landschaftspflege mit
Schafen. Fast 40 Schäfereien arbeiten zur Zeit in Landschaftspflegeprojekten im
Auftrag der öffentlichen Hand oder von Sponsoren. Die Landschaftspflegeprojekte
beinhalten in der Regel genaue Vorschriften über die Schafrasse und die
Beweidungszeiten, um die erwünschten Biotope auch tatsächlich langfristig zu
erhalten. Obwohl der Schäfer in diesen Fällen die Mehrkosten gegenüber einer
intensiven Beweidung mit leistungsfähigen Rassen ersetzt bekommt, sind Schafe
dabei häufig preiswerter als eine Pflege mit Maschinen.

Links zum Thema Schafe.

 


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