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@grar.de Aktuell - 27.09.2002

Naturland: Neue 'Gräfelfinger Thesen' belegen Vorreiterrolle

Öko-Landbau ist Leitbild für Nachhaltigkeit


Gräfelfing (agrar.de) - Hochwasserkatastrophen, Klimaerwärmung, Erosion, Dürren,
Waldbrände und Wirbelstürme: Die Zahl der Naturkatastrophen wächst dramatisch. Das
Klima retten, die Natur für die nächsten Generationen erhalten – dazu kann die
Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag leisten.

Den größten Effekt bringt eine Umstellung auf den Öko-Landbau. 65 Prozent weniger
Energieverbrauch, Nullbelastung des Wassers mit organo-synthetischen Pestiziden,
minimierte Treibhausgas-Emissionen, Natur- und Artenschutz – das ist ein Teil der
stolzen Bilanz, mit der die neuen Gräfelfinger Thesen 'Nachhaltigkeit und
Ökologischer Landbau' von Naturland die Vorreiterrolle des Ökologischen
Landbaus belegen.

Täglich verschwinden 86 Mio. Tonnen fruchtbarer Erde durch Erosion. Täglich nehmen
die Wüstenflächen der Welt um 30.000 Hektar zu. Seit 1990 sind die globalen
CO2-Emissionen um weitere 8 Prozent gestiegen. Die neunziger Jahre des 20.
Jahrhunderts waren die wärmste Dekade seit Beginn der Datenaufzeichnung 1861. Es
ist heute schon wärmer als je zuvor in den letzten 16.000 Jahren: Das 80 Seiten
starke Thesenpapier belegt mit einer Zusammenfassung aktueller wissenschaftlicher
Untersuchungen die Gefahren durch Landwirtschaft ebenso wie die
Entlastungspotentiale durch den Ökologischen Landbau.

Öko-Bauern verbrauchen zwei Drittel weniger Energie, sie reduzieren den
Nitrataustrag um bis zu 77 Prozent. Die Bodenerosion auf Öko-Flächen tendiert
gegen Null, die Artenvielfalt ist um ein vielfaches höher, der Boden ist
lebendiger. Nach Einschätzung der Enquete-Kommission 'Schutz der
Erdatmosphäre' des Deutschen Bundestages wären allein mindestens 50 Prozent der
klimawirksamen Emissionen der Landwirtschaft durch Umstellung auf eine nachhaltige
Form der Landbewirtschaftung – auf den Ökologischen Landbau - zu vermeiden.

Naturland Geschäftsführer Gerald A. Herrmann: 'Wer Nachhaltigkeit komplex sieht,
denkt biozentrisch, stellt den Erhalt von Leben in all seiner Artenvielfalt in den
Mittelpunkt. Dass die Menschheit biozentrisches Denken, einen Lernprozess hin zu
höherer Sensibilität für Interdependenzen dringend braucht, spiegelt sich in
vielen Daten wider, die von der Wissenschaft seit Jahren geliefert werden. Wir
müssen umsteuern – auch und gerade auf dem Gebiet der Landwirtschaft.

Naturland und die neun weiteren Unterzeichner(*) fordern daher unter anderem, die
Ausweitung des Ökologischen Landbaus unabhängig von Parteieninteressen als
Leitbild und als politisch gewolltes Ziel mit konkreten zweistelligen
Wachstumsraten zu fördern; die Einführung von gentechnisch manipulierten
Organismen zu stoppen; den Ökologischen Landbau als Basis für landwirtschaftliche
Entwicklungshilfeprojekte zu nehmen, den Erhalt und die Schaffung neuer
Arbeitsplätze durch den Öko-Landbau zu fördern.

20 Jahre Engagement für den Ökologischen Landbau sind bei Naturland auch
gekennzeichnet durch aktiven Einsatz für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Ein
zentraler Baustein dieses Engagements sind die 'Gräfelfinger Thesen'. Mit diesen
Thesenpapieren greift Naturland seit 1994 wichtige Themen zu Umwelt und
Landwirtschaft auf, aktuell im Jubiläumsjahr 2002 das bisher umfassendste Thema
'Nachhaltigkeit und Ökologischer Landbau'.

(*) Neun Umweltorganisationen tragen die 'Gräfelfinger Thesen' mit und plädieren
mit ihrer Unterschrift für eine langfristige Prozessumsteuerung in der
Landwirtschaft.

· AbL - Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft
· BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
· Deutsche Umwelthilfe e.V.
· Die Verbraucher Initiative e.V.
· DNR – Deutscher Naturschutzring e.V.
· Euronatur – Stiftung Europäisches Naturerbe
· KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung
· NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.
· Naturland – Verband für naturgemäßen Landbau e.V.
· PAN - Pestizid Aktions Netzwerk e.V.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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