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@grar.de Aktuell - 26.09.2002

Glahn: Functional Food bietet Chancen für Lebensmittelwirtschaft


Bad Kreuznach (agrar.de) - 'Functional Food stellt eine zusätzliche Wertschöpfung
in der Lebensmittelproduktion dar und bietet somit auch eine Chance für die
heimische Landwirtschaft', sagte Harald Glahn, Staatssekretär im
rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium, in Bad Kreuznach. Das
gehe aus einer internationalen Studie hervor, die Rheinland-Pfalz gemeinsam mit
sieben weiteren Bundesländern und der Centralen Marketing-Gesellschaft der
deutschen Agrarwirtschaft CMA in Auftrag gegeben habe, so der Staatssekretär
weiter. Die Studie vergleicht die derzeitige wirtschaftliche Bedeutung von
Functional Food in Europa, den USA sowie Japan und analysiert unter anderem die
Chancen und Risiken für mittelständische Unternehmen der Land- und
Ernährungswirtschaft. Anlässlich einer Seminarveranstaltung wurden die Ergebnisse
der aktuellen Marktanalyse der teilnehmenden Lebensmittelwirtschaft vorgestellt.

Als Functional Food werden Nahrungsmittel bezeichnet, die durch Zugabe,
Anreicherung, Verringerung oder Entzug natürlicher Wirkstoffe so modifiziert
werden, dass sie zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen erbringen sollen. 'Diese so
genannten funktionellen Lebensmittel sind längst kein Nischenprodukt mehr,
beispielsweise liegt beim Joghurt der Marktanteil in Deutschland bereits bei etwa
40 Prozent', sagte Glahn. Der Staatssekretär führte das allgemeine Interesse an
funktionalen Lebensmitteln auf ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein der
Verbraucherinnen und Verbraucher zurück. 'Lebensmittel sollen nicht nur Energie
und Nährstoffe liefern und gut schmecken, sondern durch eine gesunde Ernährung dem
Bedürfnis nach einem besseren Wohlbefinden sowie einer gesteigerten
Leistungsfähigkeit Rechnung tragen', begründete Glahn die gesteigerte Nachfrage.

Allein in Europa beträgt der Umsatz mit funktionellen Lebensmitteln zwischen 1,4
und 1,7 Milliarden Euro. Deutsche Verbraucher nehmen beim Kauf von Functional
Food-Produkten den Spitzenplatz vor den Franzosen und Engländern ein. Für die
Zukunft werden jährliche Zuwachsraten von über 20 Prozent auf dem Weltmarkt
erwartet.

Allerdings gibt es bislang im europäischen Raum keine verbindliche Definition für
die Anforderungen an Lebensmittel, die das werbewirksame Etikett
gesundheitsfördernd tragen dürfen. 'In absehbarer Zeit sollen diese EU-Richtlinien
jedoch vorliegen', teilte der Staatssekretär mit. Unabhängig davon profitieren die
Landwirtschaft und die Betriebe der ersten Verarbeitungsstufe laut Studie bereits
heute vom Trend zu Functional Food. 'Wichtig ist, dass für die Verbraucherinnen
und Verbraucher eine ausgewogene und vielseitige Ernährung ganz im Vordergrund
steht, weil sie der beste Schutz vor Mangelerscheinungen und Fehlernährung ist',
sagte Glahn abschließend.

Die Studie 'Functional Food – ein Regionalvergleich' umfasst 129 Seiten und kann
gegen eine Schutzgebühr von 75 Euro über die
CMA in Bonn bezogen werden.

Links zum Thema Lebensmittel.

 


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