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@grar.de Aktuell - 26.09.2002

Private Wetterdienste gründen Verband

DWD soll kommerzielle Tätigkeit einstellen


Berlin (agrar.de) - Die privaten Wetterdienste in Deutschland gehen in die
Offensive. Am vergangenen Wochenende gründeten 15 Unternehmen in Berlin den
'Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW)'. Ziel des Verbandes ist es, einen
fairen Wettbewerb auf dem deutschen Wettermarkt herbeizuführen und den freien
Zugang zu allen meteorologischen Daten sicher zu stellen. Zwischen staatlichen
Einrichtungen und privaten Wetterdiensten in Deutschland wird ein
partnerschaftliches Verhältnis angestrebt.

Die gegenwärtige Schieflage auf dem Wettermarkt ist darin begründet, dass der
staatliche Deutsche Wetterdienst (DWD) selbst kommerziell tätig ist.
Dabei bietet er nach Ansicht des neu gegründeten Verbandes kommerzielle Leistungen
in wettbewerbswidriger Art und Weise an, ignoriert die Vorgaben des DWD-Gesetzes
und verschwendet Tag für Tag Steuergelder.

Zugleich haben die kommerziell tätigen Geschäftsbereiche des DWD uneingeschränkt
Zugriff auf alle öffentlichen Wetterdaten. Die gleichen Daten erhält die private
Konkurrenz zu weitaus schlechteren und teilweise undurchsichtigen Konditionen.

Dieses Ausbremsen der privaten Konkurrenz hemmt das Wachstum eines ganzen
Wirtschaftszweiges. Die Entstehung auch international konkurrenzfähiger
Unternehmen, zahlreicher Arbeitsplätze und innovativer meteorologischer
Dienstleistungen wird durch diese Strukturen verhindert.

Der Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW) setzt sich für die Deregulierung
des deutschen Wettermarktes ein. Dabei fordert er die Trennung von hoheitlichen
Aufgaben und kommerziellen Aktivitäten. Der Deutsche Wetterdienst als Anstalt des
öffentlichen Rechts soll sich ganz auf hoheitliche Aufgaben konzentrieren. Hierzu
gehören beispielsweise Unwetterwarnungen zum Schutz der Bevölkerung,
internationale Zusammenarbeit und der Betrieb von Messnetzen.

Sämtliche privatwirtschaftliche Wetterdienstleistungen gehören dagegen per se in
die Hand der freien Wirtschaft. Die privaten Wetterdienste sind dazu nicht nur in
der Lage, sondern sie entwickeln auch neue und bessere Produkte.

Dass dies möglich ist, zeigt ein Vergleich mit anderen Ländern, wo die Trennung
zwischen hoheitlichen und unternehmerischen Aufgaben bereits vollzogen ist. So
erwirtschaften in den USA 4.000 Mitarbeiter privater Wetterdienste einen
Gesamtumsatz von 400-700 Mio. Euro, während in Europa nur 300 Arbeitsplätze in
diesem Sektor existieren und der jährliche Umsatz sich auf ca. 30-50 Mio. Euro
beschränkt.

Der Verband Deutscher Wetterdienstleister wird im Dialog mit Politik und DWD
seinen Forderungen zur Herstellung eines fairen Wettbewerbs Nachruck verleihen.
Als Sprecher des Verbandes wurden Klaus Gagel (ehemals DWD), Michael Kamps
(Meteomedia), Dr. Joachim Klaßen (WetterOnline) sowie Dennis Schulze von MC-Wetter
berufen.

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